In der „Zukunftsstudie Münchner Kreis“ vom Münchner Kreis e.V., der Deutschen Telekom, dem Flughafen München, TNS Infratest sowie dem ZDF wurden die zukünftigen Bedürfnisse der Nutzer in Bezug auf digitale Innovationen für verschiedene Bedürfniswelten analysiert. Die Bedürfnisse von Nutzern aus sechs Ländern wurden dabei auf die Themenfelder Arbeit, Mobilität, Medien und E-Government bezogen. 

In diesem Kontext wurden die repräsentativen Antworten von 7.278 Internetnutzern zwischen 18 und 70 Jahren aus Deutschland, den USA, Brasilien, Indien, China und Südkorea mit Hilfe einer internetbasierten Befragung ausgewertet. Welche Anforderungen stellen Internetnutzer dieser Länder an die Technologien von morgen? Und wie verändern solche Technologien die Themenfelder Arbeit, Mobilität, Medien und E-Government?

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Facebook-Nutzung in den unterschiedlichen Ländern

Vor allem das Themenfeld Medien liefert interessante Zahlen zur Social Media-Nutzung der unterschiedlichen Länder sowie der Abdeckung mobiler Endgeräte wie Smartphones oder Tablets und macht die Länder somit vergleichbar. Im Hinblick auf die Facebook-Penetration fallen dabei gravierende Unterschiede auf. So nutzen in Deutschland bereits 31 Prozent der Bevölkerung Facebook. In Brasilien sind es 32 Prozent und in den USA sogar 54 Prozent. Damit nutzen mehr als die Hälfte der US-Amerikaner das soziale Netzwerk Facebook. Im asiatischen Raum ist die Anzahl der Facebook-Nutzer vergleichsweise gering. Nutzen in Indien noch 21 Prozent der Bevölkerung Facebook, so sind es in Südkorea lediglich 5 Prozent, in China sogar nur 0,1 Prozent der Bevölkerung. Man muss aber betonen, dass in China das Social Network Renren Branchenprimus ist.

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Nutzung mobiler Endgeräte

Die Nutzung mobiler Endgeräte weist in den unterschiedlichen Ländern weniger deutliche Unterschiede auf. Die Nutzung des mobilen Internets ist in den verglichenen Ländern ziemlich ähnlich. In den USA, Deutschland und Brasilien zwischen 64 und 77 Prozent und im asiatischen Raum sogar noch höher, nämlich zwischen 85 und 95 Prozent. In China besitzt 68 Prozent der Bevölkerung ein Notebook. China liegt damit auf Rang 1. In Deutschland sind es 58 Prozent. Den niedrigsten Anteil an Notebook-Besitzern weist die USA auf mit nur 26 Prozent. Auch bei den Besitzern von Tablets und Smartphones ist China vorne mit 53 bzw. 71 Prozent. Die Deutschen besitzen mit 25 Prozent am wenigsten Tablets. Die US-Amerikaner bilden mit 43 Prozent bei den Smartphones das Schlusslicht.

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Wichtigste Erkenntnisse zu den Bedürfnissen der Nutzer aus den einzelnen Themenfeldern

Die Befürniswelt Arbeit ist vor allem in den westlichen Ländern geprägt von dem Wunsch nach stress- und sorgenfreiem Arbeiten und mehr Zeit für Familie und Freunde. Deshalb wünschen sich die Befragten vor allem Unterstützung für ihre Arbeit durch digitale Technologien. Ein personalisierter Zugang zu Arbeitsmitteln, effektives Informationsmanagement und intuitive bzw. intelligente Arbeitsmittel sind folglich unterstützende Faktoren. Weitere Bedürfnisse:
 

  • Wunsch nach Selbstverantwortung und Mitgestaltung
  • Unterstützende, intelligente Technologien zur Erleichterung der Arbeit und Kommunikation
  • Stärkung von Medienkompetenz
  • Technische Nutzung neuer Medien und intelligenter Arbeitsmittel
  • Soziale Netzwerke als virtuelle Wissensplattform
  • Vernetzung mit wichtigen Personen
  • Pflege des eigenen Netzwerkes
  • Austausch über soziale Netzwerke und Communities neben der Arbeit
  • Klare Kommunikationsrichtlinien für den Umgang mit sozialen Netzwerkplattformen

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Das Auto ist für die Befragten das wichtigste Fortbewegungsmittel. Über die Hälfte besitzt deshalb einen PKW-Führerschein. In Deutschland und den USA sind es sogar über 80 Prozent. Vor allem in Deutschland greifen auch viele Bürger auf das Fahrrad zurück. Bewegen sich die Befragten mobil fort, so möchten die Befragten vor allem Zeit für andere Aktivitäten haben und umweltfreundlich reisen. High Tech ist ihnen ebenso wichtig wie 1. Klasse-Komfort. Außerdem haben sie folgende Bedürfnisse:
 

  • Flexibilität und Individualität
  • Privatsphäre und Nutzung der Reisezeit für andere Aktivitäten
  • Automatische Fahrbarkeit von Automobilen
  • Bereitstellung von digitalen mobilen Diensten
  • Sicherstellung der Konnektivität einer leistungsstarken, drahtlosen Internetverbindung
  • Technisch gestützte Ortung von Fahrzeugen
  • „Auf Knopfdruck“ von jedem Ort überallhin reisen ohne Zeit zu verlieren
  • Smartphones als Mobilitätsmanager

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Vor allem Sicherheit ist den Befragten über alle Länder hinweg wichtig. Sicherheit stellt deshalb das zentrale Bedürfnis hinsichtlich der Bedürfniswelt Medien dar. Durch die Vielfalt der Nutzungsmöglichkeit des Internets und den verschiedenen Endgeräten haben auch die Gefahren und Risiken zugenommen. Deshalb ist den Befragten der Schutz ihrer Daten besonders wichtig. Außerdem konnten folgende Bedürfnisse identifiziert werden:
 

  • Standortunabhängiger Zugang zu relevanten Informationen
  • Interaktive Kommunikationsmöglichkeiten
  • Schutz vor Datenmissbrauch
  • Förderung der Medienkompetenz
  • Problemlose Wiederherstellung gelöschter oder verlorener Daten
  • Zugriff auf Daten aus der Vergangenheit
  • Individualisierung
  • Erstellen eigener Inhalte, Mitgestaltung

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Das Vermeiden von Korruption und Bestechung bei jeglicher Interaktion zwischen Bürger und Staat ist den Befragten über alle Länder hinweg wichtig. Außerdem wollen sie Informationen bekommen, wo sie sicher sein können, dass diese authentisch sind und aus sicheren, vertrauenswürdigen Quellen stammen. Oft sind die Verbraucher von komplexen Regularien und unterschiedlichen Ansprechpartnern verwirrt oder überfordert. In Bezug auf E-Government sind ihnen deshalb vor allem folgende Bedürfnisse wichtig:
 

  • Einfache, schnelle und vertrauenswürdige Prozesse
  • Höhere Kundenfreundlichkeit
  • Mögliche Einbindung sozialer Netzwerke
  • Gestaltungs- und Interaktionsmöglichkeiten aus Privat- und Berufsleben sollen auch in der Kommunikation mit Behörden verfügbar sein
  • Datenzugriff von unterwegs
  • Keine separate Registrierung
  • Schneller Überblick über relevante Inhalte
  • Automatische Information über Neuerungen
  • Direkter Kontakt zu jeder Zeit des Prozesses möglich, um Rat einzuholen

In den verschiedenen Themenbereichen liegt viel Potenzial für zukünftige Entwicklungen und technische Neuerungen. Obwohl die Nutzung von sozialen Netzwerken, Smartphones und Tablets teilweise relativ unterschiedlich ist, so sind die Bedürfnisse in den einzelnen Ländern doch relativ ähnlich. Die Realisierbarkeit unterstützender, technologischer Entwicklungen muss jedes Unternehmen für sich prüfen. Fakt ist jedoch, dass man sicherlich gespannt darauf sein darf, welche Innovationen in den einzelnen Themenfelder zukünftig der Erfüllung der Bedürfnisse der Nutzer begegnen werden.

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