Das ideale virale Marketing erzielt eine große Reichweite mit nahezu virusähnlicher Verbreitung. Besonders gut funktioniert dies im Zeitalter des Internets mit lustigen Bilder oder unterhaltsamen Videos. In den Social Media Kanälen existieren zwei Könige der viralen Videos: Der Gangnam Style und der Harlem Shake. Gangnam Style als das meistgesehene Video auf YouTube aller Zeiten und der Harlem Shake wurden jeweils millionenfach kopiert und nachgetanzt. Doch was macht den Erfolg dieser viralen Spots aus und worin unterscheiden sie sich? Dieser Frage nimmt sich die Infografik „How Stuff Spreads: Gangnam Style vs. Harlem Shake“ von Face an und erklärt den Weg, den beide Phänomene auf Twitter genommen haben.

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Den Koreaner Psy, der mit seinem Gangnam Style einen viralen Effekt erreichte, die jede Marketing-Kampagne alt aussehen lässt, kennt nun jeder. Doch wer steckt hinter dem Harlem Shake? Genau in diesem Punkt unterscheiden sich die beiden Videos grundsätzlich. Beim Gangnam Style ist klar zu erkennen, von wem bzw. von welchem Video die Viralität ausgeht. Mit großem Abstand drehen sich die meisten Tweets um das Original von Psy. Man spricht von einem Top-Down-Effekt oder auch einem vertikalen Verlauf.

Anders ist das beim Harlem Shake, der eine Art Tanz aus dem gleichnamigen New Yorker Stadtteil ist und eigentlich auf einem Musikstück des DJs „Baauer“ basiert. Doch begonnen hat der virale Effekt mit einem flashmobähnlichen Video, in dessen Hintergrund der Harlem Shake zu hören ist. Mehrfach nachgeahmt – auch von Prominenten – entstand ein viraler Hit. Hierbei handelt es sich um eine Bottom-Up-Dynamik bzw. um einen horizontalen Verlauf.

Die Infografik nennt auf Basis dieses Unterschiedes einige interessante Eigenschaften. Das Gangnam Style-Video teilten auf Twitter zwar deutlich mehr Leute (767.000 vs. 174.000), im Gegenzug wurde der Harlem Shake jedoch insgesamt deutlich öfter geteilt (1,4 Milliarden vs. 462 Millionen). Das liegt an der Top-Down-Präsenz des Gangnam Style. Denn dieser Song war auch in vielen klassischen Medien ein Thema und wurde deshalb nicht ausschließlich über Twitter verbreitet. Der Harlem Shake ist nicht ganz so international wie der Gangnam Style, was zum einen an der niedrigeren Beliebtheit, als auch an der lokalen Bindung einiger Nachahmer-Videos liegt, wie beispielsweise das der Miami Heat Basketball-Mannschaft. Der größte Unterschied zeigt sich aber in der Lebensdauer des viralen Effekts. Während der Gangnam Style an 172 aufeinanderfolgenden Tagen über 500 Shares pro Tag erzielte, reichte der Ruhm beim Harlem Shake im Vergleich nur zu 29 Tagen. Dafür verantwortlich sind womöglich die lokalen Communities und Verbindungen unter Freunden, die für den viralen Weg des Harlem Shake verantwortlich waren und mit der Zeit natürlicherweise das Interesse verloren haben. Schlicht weil das Video schnell bekannt war. Gangnam-Style mit seiner großen Medienpräsenz hingegen konnte durch die Massenmedien stets neue, noch unwissende Personen ansprechen und zum Teilen animieren.
 

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Beides waren in erster Linie keine geplanten viralen Marketing-Kampagnen. Spannend ist dennoch die Wirkung beider Videos. Gangnam-Style als Musikvideo eines Künstlers mit Ohrwurmcharakter und hippen Tanzstil, Harlem-Shake als außergewöhnliche Aktion, die jeder nachmachen kann und bei der es darum geht, die verrücktesten Dinge zu tun. Gerade für die Wirkung von viralen Effekten in Social Networks können beide Videos interessante Ansätze für die eigene virale Strategie bieten. Die Frage könnte also sein: Virales Marketing nach Gangnam Style oder eher getreu Harlem Shake?

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