Zur Anfangszeit des Internets galten vor allem junge Leute als die Hauptnutzer. Speziell jene, die mit dem Medium Internet aufgewachsen sind – die sog. Digital Natives. Zur Jahrtausendwende klafften noch weite Lücken bei den Nutzerzahlen zwischen dieser jungen Altersgruppe und den älteren Semestern. Aber spätestens seit dem erfolgreichen Siegeszug von Social Media entdecken auch immer mehr Erwachsene ü40 das Social Web für sich.
Die Zeiten, in denen die Digital Natives die Hauptnutzer von Social Media waren, neigen sich langsam aber sicher dem Ende zu. Ja, die Alten sind aufgewacht und folgen der Jugend und den jungen Erwachsenen in die sozialen Netzwerke. Nicht mehr nur Jugendliche nutzen die Social Media Kanäle für verschiedenste Aktivitäten, wie Chatten, Bilder auszutauschen oder sich in Gruppen zu organisieren, sondern mittlerweile sind alle Altersgruppen vertreten. Das gilt sowohl für die Altersklasse zwischen 30-49 Jahre (Digital Immigrants), als auch für die 50- bis 64-Jährigen und die Generation 65+ (Silver Surfer). Und das ist kein amerikanisches Phänomen. In Deutschland ist diese Entwicklung ebenfalls belegbar. Allerdings wagen wir zunächst einen Blick über den großen Teich und blicken ins Land der begrenzten Unmöglichkeiten. Die Pew Research Center Studie untersucht das Nutzungsverhalten von Social Media seit 2005. In der aktuellsten Studie wird aufgezeigt, dass der Trend zu sozialen Netzwerken in allen Altersgruppen starke Zuwächse zu verzeichnen hat.
Social Media Nutzung: Die Digital Immigrants kommen
Die Letzen acht Jahre hat die Pew Research Center hierzu regelmäßig Umfragen durchgeführt. Auch im Mai 2013 wurden erneut Erwachsene US-Amerikaner zur Nutzung von Social Media befragt. Die Ergebnisse der Umfrage basieren auf Daten aus Telefon-Interviews und umfassen 1.895 Befragte ab 18 Jahren. Mit einem Ergebnis von 72% Social Media Nutzern ist die Gesamtnutzung um 5% im Vergleich zum Vorjahr gestiegen. Was nicht wirklich überrascht, ist, dass die jungen Leute von 18-29 Jahren mit 89% noch immer an der Spitze stehen. Der Anteil der 30-49 Jährigen wächst seit Beginn der Studie in 2005 stetig und liegt nun bei 78%. Im Alter von 50-64 Jahren sind 6 von 10 Internetnutzern Mitglied einer Social Media Plattform (60%).
Twitter verdoppelt die Nutzerzahlen in beinahe allen Altersklassen
Einem besonderen Fokus legte die Umfrage auf die Kurznachrichtendienst Twitter. Es wurde spezifisch nach der Nutzung von Twitter als Social Media Plattform in den letzten drei Jahren gefragt. Die Zahl der Internetnutzer, die einen Twitteraccount besitzen, hat sich in diesem Zeitraum in beinahe allen Altersgruppen mehr als verdoppelt. Im Durchschnitt 18% der Befragten nutzen den Kurznachrichtendienst mit dem blauen Vogel. Dabei sind die jungen Erwachsenen im Alter von 18-29 laut Umfrage mit 30% an der Spitze. Doch auch die Altersgruppen 30-49 und 50-64 Jahre verzeichnete ein Wachstum von über 100% im angegebenen Zeitfenster. Die Altersgruppen 30-49 Jahren erreicht dieses Jahr 17% und die ältere Zielgruppe von 50-64 Jahren immerhin 13%. Es zeigt sich also, dass auch Twitter immer weiter an Bedeutung gewinnt.
Auch in Deutschland sind die Digital Immigrants auf dem Vormarsch
Auch hierzulande werden soziale Netzwerke für ältere Menschen immer interessanter. Dies zeigt das Ergebnis einer repräsentativen Befragung von Bitkom Research. In der Altersgruppe zwischen 50 und 64 Jahren sind 68% bei mindestens einem Social Media Dienst angemeldet. 2011 waren es nur 60 Prozent. Einen noch größeren Anstieg verzeichnet die Gruppe der über 65-jährigen Internetnutzer. 40% der Silver Surfer hatten vor 2 Jahren mind. ein Profil in einem sozialen Netzwerk, in diesem Jahr sind es bereits 66 Prozent. Die 30- bis 49-jährigen Internetnutzer sind mit 76 Prozent bei mind. einem sozialen Netzwerk angemeldet und erreichen so beinahe denselben Wert wie die in den USA (78%). Auch hier zeigt sich wieder, dass bei den 14- bis 29-Jährigen Internetnutzern 9 von 10 ein Profil bei einer Social Media Plattform besitzen. Somit haben 78 Prozent aller Internetnutzer in mindestens einem sozialen Netzwerk ein Profil.
Es ist spannend zu sehen, wie sich die Social Media Nutzung wandelt – und was dies für künftige Social Media Strategien bedeutet. Denn durch diese Entwicklungen schließt sich die Kluft zwischen den Digital Natives und den Digital Immigrants, die nach und nach die sozialen Netzwerke für sich entdecken. Dieser Wandel der Nutzergruppen und die Zunahme der Nutzerzahlen bedeutet, mehr Menschen verschiedenen Alters können erreicht und über verschiedenste Themen informiert werden. Werbung und Social Media Marketing kann somit via Social Media Plattformen auch immer ältere Generationen effektiv erreichen. Das bedeutet auch, dass Social Media Marketing, Online-Kampagnen, Postings und Advertising je nach Alter ausgesteuert und optimiert werden können und müssen, um maximalen Erfolg der Social Media Aktivitäten zu erzielen.
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