Der Entschluss von Facebook, die organische Reichweite von Beiträgen im größten Social Network weiter zu kürzen, hat Ende des letzten Jahres für ordentlich Aufruhr unter allen Beteiligten und Marketern im Facebook Marketing gesorgt. Dennoch ist die Entscheidung für die fortschreitende Reichweitenkürzung in Facebook nachvollziehbar. Mit ca. 1,3 Milliarden Usern ist Facebook das größte soziale Netzwerk der Welt und somit für viele Unternehmen eine elementare Plattform im Social Media Marketing. Reichweitenkürzungen gab es in den letzten Jahren einige! Doch wie stark schränkt Facebook dieses Mal die Verbreitung der Beiträge von Facebook Pages ein?
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Wir wollen Zahlen sprechen lassen. Adobe hat zum Thema Facebook Marketing eine Studie durchgeführt, welche den Zeitraum zwischen den 3. Quartalen der Jahre 2013 und 2014 betrachtet. Dafür wurde die Facebook Performance von Posts diverser Unternehmen in diesem Zeitraum untersucht. Was sich in den letzten 12 Monaten bei der organischen Reichweite von Facebook Posts getan hat, haben wir für euch zusammen gefasst.
Facebook Advertising – Grund für die Kürzung der organischen Reichweite bei Facebook?
Die Strategie ist klar: Facebook möchte durch seine Änderungen im Newsfeed-Algorithmus erreichen, dass Unternehmen mehr Geld für Facebook Ads ausgeben. Schließlich möchte ein solch großes Unternehmen wie Facebook ausreichend monetarisiert werden. Und diese Strategie geht auf.
Unsere obige Grafik „Organische vs. bezahlte Reichweite in Facebook“ zeigt die Page Impressions von Facebook Posts – konkret die organische und bezahlte Reichweite von Beiträgen im Vergleich. In den untersuchten 12 Monaten zwischen September 2013 und September 2014 gab es einen deutlichen Rückgang bei der organischen Reichweite. Insgesamt sank die „kostenlose“ Reichweite der Facebook Beiträge von Unternehmensseiten um ganze 50%. Gleichzeitig aber stieg die Reichweite bezahlter Posts um 5%. Beide Effekte dürften durch das Weihnachtsgeschäft 2014 verstärkt worden sein. Denn zur Weihnachtszeit setzten viele Marketer Facebook Werbung ein, um die Zielgruppe direkt anzusprechen und somit das Weihnachtsgeschäft anzukurbeln.
Welche Branchen sind im Facebook Marketing am aktivsten?
Man ist versucht, Facebook diese Strategie der Reichweitenkürzung als Schikane vorzuhalten. Letztendlich ist sie aber auch den Unternehmen selbst geschuldet, wie weitere Zahlen aus der Adobe-Studie zum Social Media Engagement zeigen. Der Facebook Newsfeed ist eben ein hart umkämpfter Markt, unter anderem durch die zahlreichen Beiträge der User und Unternehmen, die niedrige Aufmerksamkeitsspanne der Facebook Fans und begrenzt durch die Zeit, die User im größten Social Network verbringen.
Im Branchenvergleich zwischen Einzelhandels-, Medien-, Finanz- und Reisebranche ist die Anzahl der Posts in allen Bereichen gestiegen. Interpretiert werden kann dies auch als Versuch der Unternehmen, die Reichweitenkürzung mit mehr Content auszugleichen – eben auf Kosten der organischen Reichweite durch den Wettbewerb im Facebook Newsfeed. Besonders in der Medienbranche ist dieser Ansatz beliebt. Hier stieg die Anzahl der Facebook Posts im Vergleich zum Vorjahr um 100%. Die Quantität haben die Unternehmen im Social Media Marketing demnach also erhöht. Aber leidet die Qualität der Beiträge darunter? Auch hier bietet Adobe eine interessante Statistik.
Welche Branchen begeistern die Zielgruppe in Facebook?
Neben der Reichweite hat die Studie sich auch mit den Interaktionsraten im Facebook Marketing beschäftigt. Die Interaktionsrate gibt an, welcher Anteil der Facebook Fans einer Unternehmensseite tatsächlich durch Likes, Kommentare oder Shares mit den Beiträgen eines Unternehmens interagiert. Man könnte also sagen, die Interaktionsrate gibt im Groben an, welche Qualität die Facebook Beiträge für die Zielgruppe haben.
Wie bereits befürchtet, kann die Qualität laut Adobe-Studie nicht mit der Quantität mithalten. Der Vergleich zwischen September 2013 und September 2014 zeigt, dass nur der Einzelhandel seine Interaktionsrate steigern konnte, und zwar um satte 13%. Finanzwesen und Reisebranche konnten ihre Facebook Interaktionsraten fast unverändert halten, die Medienbranche büßte aber ein. Besonders die Medien müssen sich also hinterfragen, ob eine quantitative Facebook Marketing Strategie wirklich gewinnbringend ist. Denn was bringen einem Unternehmen Facebook Fans, die nicht interagieren? Nichts, denn spätestens nach der nächsten Facebook Reichweitenkürzung – und diese wird unvermeidlich kommen – verschwinden die Beiträge ohne Interaktionen gänzlich aus den Newsfeeds der User.
Fazit: Mit der richtigen Facebook Marketing Strategie zu mehr Reichweite!
Die Zahlen der Adobe-Studie zeigen: Die Facebook Reichweitenkürzung ist ein Ergebnis der gestiegen Anzahl von Beiträgen im Facebook Newsfeed. Statt auf Qualität setzen die Unternehmen auf Quantität und folgen damit einem gänzlich unsozialen Ansatz im Social Web. Social Media steht für Content Marketing für die User, nicht für die Marketer. Wer aus der Masse herausstechen will bzw. gar erst in diese Masse hineingelangen möchte, braucht eine qualitative und an der Zielgruppe orientierte Social Media Strategie in Kombination mit dem richtigen Einsatz von Facebook Werbung und exaktem Targeting. Das ist social, und es führt langfristig zum Erfolg!
Wenn ihr Hilfe bei der Schaltung von Facebook Ads oder der Entwicklung einer Social Media Strategie benötigt, könnt ihr uns gerne hier kontaktieren. Wir helfen euch mit individuellen Lösungen weiter!
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