Influencer Marketing – mehr denn je ein beliebtes Buzzword im Social Media Marketing. Schon im Jahr 2010, als Influencer Marketing noch ein Fremdwort in Deutschland war, setzte tobesocial erfolgreich auf Kampagnen mit Influencern aus den sozialen Medien. Damals wie heute standen für Unternehmen immer sehr reichweitenstarke Influencer im Mittelpunkt – ob YouTuber mit einer sehr hohen Abonnentenzahl oder Blogger mit einer großen Leserschaft. Über die letzten Jahre haben wir sehr viele Influencer Kampagnen für Unternehmen realisiert und sagen euch aus Erfahrung: Macro Influencer können definitiv die Speerspitze einer erfolgreichen Kampagne sein, jedoch geht der Trend hin zu einer Synergie aus Macro und Micro Influencern. Warum das so ist und welche Vorteile Micro Influencer Marketing für Unternehmen bietet, erfahrt ihr wie immer hier auf unserem Social Media Blog.
Bevor man sich überhaupt für Influencer Marketing entscheidet, ist es mehr als relevant zu wissen, wo sich die passende Zielgruppe aufhält und was sie interessiert. Die Zeiten sind längst vorbei, in der sich reichweitenstarke Influencer nur mit einem Produkt oder einer Reise gewinnen lassen. Gerade große YouTuber, Blogger und Instagrammer haben nicht selten ein Management hinter sich, das exorbitant hohe Honorare aufruft. Aber hey, wer kann es den Influencer verübeln? Sie erbringen eine Leistung für Unternehmen, die meist eine enorme Brand Awareness hervorruft – diese muss auch honoriert werden. Oder glaubt ihr, ihr hättet einen Boris Becker in den 80ern als Testimonial für eure Marke mit einer Packung Tennisbällen abspeisen können? Jedoch ist es beim Influencer Marketing nicht zwingend notwendig, immer auf die Big-Player zu setzen. Denn mit Micro Influencern lassen sich mindestens ebenso gute Ergebnisse erzielen.
Warum Micro Influencer Marketing?
Die sogenannten Micro Influencer zählen auch schon mit ein paar tausend Fans oder Abonnenten zu einer ziemlich hippen Gruppe von Meinungsbildnern, die auf YouTube, Blogs, Instagram oder auch auf Facebook über eine sehr homogene Fanbase verfügt. Genau das macht sie für viele Unternehmen und deren Marken besonders attraktiv, denn diese haben meist auch eine spezifische Anhängerschaft, die es erlaubt, zielgruppenrelevantes Influencer Marketing ohne hohe Streuverluste zu betreiben.
Im Zuge der voranschreitenden Digitalisierung, Reizüberflutung und Verlagerung der Kommunikationsmacht auf Konsumenten, ist es mehr denn je wichtig für Unternehmen geworden, authentisch und nah an der jeweiligen Zielgruppe zu kommunizieren – und gerade via Social Media ist das explizit möglich.
Jedoch kommt es heutzutage bei einer effektiven Social Media Strategie nicht nur auf professionellen und kreativen Content auf den eigenen Social Media Plattformen an. Gerade Influencer via Social Media, ob YouTuber, Blogger, Instagrammer oder Snapchatter, gelten heutzutage bei Konsumenten und auch bei Entscheidern in Unternehmen als eine der wichtigsten Informationsquellen vor dem Kauf eines Produktes oder einer Dienstleistung. Denn die Meinung von Influencern gilt bei den Usern als Vertrauensquelle mit hoher Authentizität. Das Phänomen ist ganz einfach zu erklären: Würdet ihr euch eher für ein Produkt aufgrund eines Werbeplakats entscheiden, oder weil es euch ein Freund empfohlen hat?
Leider herrscht auch in 2017 die Maxime vor, je mehr Reichweite ein Influencer habe, umso besser sei er für das Influencer Marketing. Diese Aussage ist nach unserer Sichtweise und Erfahrung längst überholt. Warum, fragst du dich sicher jetzt! Ganz einfach:
A) Je größer die Fanbase oder Abonnentenzahl, desto heterogener die Zielgruppe.
B) Gerade bei einer langfristigen Zusammenarbeit mit Macro Influencern muss das Influencer Budget Kontingent stimmen, sonst hat es sich schnell ausgeträumt mit den hohen Reichweiten.
C) Viele User, die Macro Influencern folgen, haben völlig unterschiedliche Interessen, die bei Unternehmen mit spezifischen Produkten zu hohen Streuverlusten führen.
Ihr denkt, das war jetzt schon alles? Dann kennt ihr uns aber schlecht! Weiter geht´s mit Fakten und Cases:
Studie Micro Influencer – Mehr Reichweite bedeutet nicht unbedingt mehr Interaktionen!
Nach einer aktuellen Studie bei der 800.000 Instagrammer analysiert wurden, stellte sich heraus, dass es eine direkte Korrelation zwischen Fananzahl und Interaktionen gibt. Wenn ihr jetzt denkt, klar, je mehr Fans desto mehr Interaktionen, dann liegt ihr leider falsch. Die Studie fand heraus, dass z. B. Micro Influencer auf Instagram mit weniger als 1.000 Abonnenten eine Engagement-Rate von 8 Prozent aufweisen. Bei Influencern mit 1.000 bis 10.000 Abonnenten sinkt die Rate auf 4 Prozent. Influencer mit 10.000 bis 100.000 Abonnenten hatten durchschnittlich eine Engagement Rate von 2,4 Prozent. Und bei Influencern mit 1 Million Abonnenten sank das Engagement auf 1,7 Prozent. Diese Tendenz gilt auch für Likes, Kommentare und gesponserte Posts. Jedoch möchten wir hier auch anmerken, dass es sich bei dieser Studie um die Plattform Instagram handelt, hier werden im Vergleich zu Facebook noch sehr gute organische Reichweiten erzielt. Hinzu kommt, dass hauptsächlich nach quantitativen Kriterien ausgewertet wurde und Korrelationen mit qualitativen Kriterien nicht einbezogen wurden. Wir sind der Meinung, dass nicht nur ein Like als Wahrnehmung für einen Post gilt, sondern auch der Klick auf ein Bild oder die verbrachte Zeit auf einem Post. Jedoch muss Facebook den zweiten Punkt erst in den Facebook Statistikdaten einführen. ;-)
Dass gerade Micro Influencer besonders engagierte Fans haben, hat einen einfachen Grund. Diese haben ein spezielles Nischeninteresse, denn die meisten User beschäftigen sich gerne mit Influencern, die direkt ihre Interessen ansprechen. Sie agieren meist in bestimmten Expertenbereichen, beziehungsweise verfügen über ein tiefes Know-how auf ihrem Gebiet. Unternehmen müssen demzufolge Influencer mit relevanten Interessen analysieren, und gesponserte Posts werden als authentisch angesehen, wenn sie zu den organischen Inhalten des Influencers passen.
#1 Bespiel Case Micro Influencer Marketing – Deutsche Bahn
Die Deutsche Bahn entschied sich 2016 für eine Micro Influencer Kampagne: „draufabfahren.de sucht den Interrail-Instagrammer 2016!“ Über diese Kampagne konnten 43 Micro Influencer gewonnen werden. Den Influencern wurde die Aufgabe gestellt, ihre „Must-Haves“ für eine Reise zu posten – das Ergebnis konnte sich sehen lassen. Die Aktion erzeugte eine hohe Engagement Rate in der relevanten Zielgruppe mit einem überschaubaren Influencer Marketing Budget. In nur 14 Tagen erreichte die Kampagne eine Reichweite von ca. 440.000 Menschen mit 20.000 Likes und 427 Kommentaren. Das Spannende dabei war, dass die Deutsche Bahn die Kampagne in einer sehr homogenen Zielgruppe mit lokaler Anhängerschaft ohne große Streuverluste platzieren konnte.
Fazit:
Einer der Social Media Trends in 2017 wird sicher das Micro Influencer Marketing werden, da sind wir uns sicher. Glaubwürdigkeit ist eine Qualität, die Unternehmen in 2017 bei ihrem Influencer Marketing verfolgen sollten. Ihr solltet bei eurer Strategieausrichtung, wenn es das Budget hergibt, außerdem weiterhin auf Macro Influencer setzen. Jedoch liegt die Zukunft in einer gesunden Influencer Marketing Strategie, die eine harmonische Synergie aus Macro und Micro Influencer Marketing beinhaltet. Also werdet zum Komponisten eures eigenen Erfolges, und das geht im ersten Schritt nur mit der richtigen Auswahl an Influencern. Eines möchten wir euch zum Schluss noch mitgeben: Egal ob ihr eine Influencer Kampagne mit uns, mit einer anderen Agentur oder selbst in eurem Unternehmen plant, legt eure klassischen Wunsch-Werbevorstellungen nieder. Wenn ihr mit Influencern, gleich ob Macro oder Micro, erfolgreich zusammenarbeiten wollt, solltet ihr eines immer beachten. Lasst dem Influencer seine schöpferische Freiheit – was nicht bedeutet, dass ihr eure Vorstellungen nicht miteinbringen könnt. Kooperiert mit den Influencern im Team und auf Augenhöhe. Ihr werdet sehen, dass der Output weitaus besser ist, als wenn ihr einem Influencer jedes Detail vorschreibt. Und wenn ihr jetzt noch Ängste habt, in Bezug auf etwaigen Kontrollverlust oder kritisches Feedback, dann lasst euch Folgendes gesagt sein: Ihr könnt jederzeit vor Veröffentlichung eine Einsicht in den Content erhalten, einfach nett fragen hilft. Außerdem, was ist euch lieber, ein gefakte, übertrieben positive Produktbewertung, die es leider tausendfach auf Amazon gibt, oder eine authentische Bewertung, nah an der Zielgruppe eures Produkts? Zu guter Letzt: „Die Freiheit des Menschen liegt nicht darin, dass er tun kann, was er will, sondern, dass er nicht tun muss, was er nicht will.“ Jean-Jacques Rousseau
Als Leser unseres Artikels „Top Influencer Marketing – Von Makro zu Mikro Influencer Marketing, das sind die Vorteile“ könnten euch auch folgende Beiträge in unserem Social Media Blog interessieren:
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