tobesocial hat bereits mehrmals über den Abschwung der deutschen Social Networks wie Lokalisten, wer-kennt-wen und den VZ-Netzwerken (StudiVZ, MeinVZ, SchülerVZ) berichtet. Zwar versuchte der Holtzbrinck-Verlag durch einen Relaunch im Herbst 2011, die VZ-Netzwerke vor der Bedeutungslosigkeit zu bewahren, doch blieb der Erfolg bislang aus.
Besonders pikant war die Bewertungs-App „Pausenhof“ im SchülerVZ, in dem den Jugendlichen die Möglichkeit gegeben werden sollte, ihre Mitschüler zu bewerten. Das war quasi ein offener Aufruf zum Mobbing über das soziale Netzwerk und avancierte damit zu einem riesigen und heftig kritisierten Flop. Auch dem deutschen Business Network Xing steht aufgrund der wachsenden und internationaler ausgerichteten Konkurrenz von LinkedIn ein schwerer Stand bevor.
Ein Blick auf die Grafik „Entwicklung der Visits (Mio.) der deutschen Social Networks von November 2010 bis November 2011“, die auf Daten von IVW und Statista beruht, bringt eine ernüchternde Erkenntnis. Demnach brachen die Besuche der größten deutschen Netzwerke im Untersuchungszeitraum dramatisch ein. Besonders die VZ-Netzwerke vom Holtzbrinck-Verlag waren davon betroffen.
Quelle: http://www.basicthinking.de
Im Mai 2010 lagen die gesamten monatlichen Besucherzahlen der VZ-Netzwerke noch bei über 460 Millionen. Nach kontinuierlichem Schwund wurden im November 2011 nur noch ca. 80 Mio. Seitenbesuche gezählt. Innerhalb von 1,5 Jahren sind die Zahlen also rapide abgestürzt. Basicthinking prognostiziert aufgrund dieser miserablen Statistik gar den Untergang der VZ-Netzwerke im März 2012.
Quelle: http://de.statista.com
Facebook als größter Konkurrent der deutschen Social Networks verbuchte im September 2011 laut Statista über 37,6 Mio. Unique Visitors. Mit deutlichem Abstand dahinter folgen die VZ-Netzwerke (8,0 Mio.), wer-kennt-wen (5,2 Mio.), Myspace (4,8 Mio.) und Xing (4,1 Mio.).
Fazit: Die sozialen Netzwerke aus Deutschland werden sich aller Voraussicht nach der Übermacht Facebook beugen müssen. Vielleicht haben sie noch eine Chance, wenn sie sich nach vorheriger Neu-Positionierung als Netzwerk einer speziellen Nische etablieren können. Andernfalls droht das unvermeidliche Aus.
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