Viele junge Hochschul- und Universitätsabsolventen nutzen das Social Web nicht nur für private Zwecke, sondern auch bei der Arbeitsplatzsuche. Dies zeigt eine aktuelle Umfrage von Microsoft Deutschland und Unicom, in der 1.000 Absolventen befragt wurden. Rund 73 Prozent der Befragten sollen demnach das Internet zu Recherchezwecken nutze, um mehr über potenzielle Arbeitgeber zu erfahren.
Die Studie ergab weiter, dass mehr als die Hälfte der Arbeitssuchenden (58 Prozent) Plattformen wie Facebook nach Erfahrungsberichten und Informationen zum Arbeitsklima durchsuchen. Sie vertrauen augenscheinlich dem Social Web und deren Inhalten.
Denn mit Hilfe von Social Networks vernetzen sich 62 Prozent der Bewerber aktiv mit dem Unternehmen und versprechen sich dadurch mehr Informationen direkt vom Unternehmen zu bekommen, um so einen Wettbewerbsvorteil gegenüber den anderen Bewerbern zu ergattern. Laut der Studie gehen 20 Prozent der Studenten noch einen Schritt weiter und knüpfen unmittelbaren Kontakt mit den Entscheidern. Sie nehmen damit die erste Hürde in der Kontaktaufnahme. Gleichzeitig wollen Sie damit die Aufmerksamkeit für kommende Bewerbungsgespräche auf sich lenken. „Die Umfrage zeigt, wie wichtig Employer Branding gerade auch im Internet ist“, sagt Georg Bachmaier, Leiter Recruiting Microsoft Deutschland. „Unternehmen müssen dabei vor allem glaubwürdig sein.
Jobbeschreibungen, die nicht zur Realität passen, finden sich schnell als negatives Echo im Internet wieder.“ Karrieremessen scheinen out zu sein. Nur noch neun Prozent der Befragten gaben an, klassische Recruitingmessen zur Kontaktaufnahme zu nutzen. Drei von vier Internetnutzern unter 30 Jahre sind Mitglied in mindestens einem sozialen Netzwerk. Diese hohe Anbindung an potenzielle Arbeiternehmer reizt immer mehr Unternehmen, direkt in solchen Netzwerken Recruiting-Maßnahmen anzuwenden. „Rund 38.000 offene Stellen gilt es derzeit in der IT-Branche in Deutschland zu besetzen“ so Dr. Stephan Pfister, Arbeitsmarktexperte von BITKOM. „Jeder Mitarbeiter, der im Internet präsent ist, ist bei Microsoft gleichzeitig auch ein Türöffner ins Unternehmen.“
Auch Miriam Ney, MACH Trainee bei Microsoft Deutschland hat von den Erfahrungsberichten anderer Mitarbeiter profitiert. Während der Bewerbungsphase konnte sie sich intensiv mit Berichten von Unternehmen auseinandersetzen. Dabei hätten Bewertungsportale, Blogs und Facebook geholfen, einen Eindruck über die Firmen zu erlangen, um am Ende eine Entscheidung zu treffen, welches Unternehmen für sie der perfekte Arbeitergeber sein könnte.
Das digitale Erscheinungsbild eines Unternehmens wird somit immer wichtiger, da sich junge Interessenten durch diesen Online-Auftritt stark in ihrer Wahrnehmung beeinflussen lassen. So wirkt es ungewöhnlich, wenn ein großes Unternehmen nicht auf Social Media Plattformen vertreten ist, nur wenig Interaktion zu lässt oder jegliche Texte auffällig PR-lastig erscheinen. Hat die Firma etwas zu verbergen? Trügt der schöne Schein der Werbebilder? Auch mausern sich die Kontaktaufnahmen per Social Media zur Alternative zu den strikten und von Regeln geknebelten Bewerbungsverfahren mit Motivationsschreiben und aufwendigem Anschreibeprozedere.
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