Facebook und Twitter zählen definitiv zu den Platzhirschen unter den Sozialen Netzwerken. Durch die globale Nutzung, ihre riesigen Reichweiten und die heterogenen Nutzergruppen sind beide Social Media Plattformen logischerweise äußerst interessant für das Social Media Marketing von Unternehmen. Hier haben Unternehmen im Social Web die Möglichkeit, sich und ihre Marken zielgenau zu positionieren, den Kontakt mit Kunden und Fans zu pflegen sowie passgenaue Social Media Ads mit nur marginalen Streuverlusten zu schalten.

Facebook vs. Twitter – Welche Social Media Plattform eignet sich für das Social Media Marketing im Unternehmen? 
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Kein Wunder also, dass sich ganze Unternehmensbereiche wie der Kundenservice – u.a. unter dem Stichwort Social CRM – bereits in die beiden Social Networks Facebook und Twitter verlagert haben. Doch welches der beiden Sozialen Netzwerke eignet sich besser für euer Unternehmen? Keine einfache Frage. Facebook scheint auf den ersten Blick die bessere Wahl zu sein, aber stimmt das wirklich? Oder lohnt sich doch der Microblog Twitter? Wir haben für euch die wichtigsten Fakten vergleichend zusammengetragen, damit ihr diese so wichtige Entscheidung für euer Social Media Marketing treffen könnt.

Nutzerzahlen und Demographie bei Facebook und Twitter

Bei der absoluten, weltweiten Social Media Nutzung schlägt Zuckerbergs Netzwerk den Microblogging-Dienst mit dem blauen Vogel um Längen: Mit 1,35 Milliarden monatlich aktiven Nutzern hat Facebook gegenüber Twitter mit seinen „nur“ 271 Millionen monatlich aktiven Nutzern einen weiten Vorsprung. Das zeigen Zahlen von Social Media Today. Diese Statistiken jetzt direkt als Ausschlusskriterium zu nehmen, wäre jedoch etwas voreilig. Sicherlich kann mittel- bis langfristig ein Fokus auf eines der beiden Netzwerke gelegt werden, doch wer sich beispielsweise gänzlich von Twitter fern hält, verspielt eventuell ein großes Potenzial für das eigene Unternehmen.

Eine der wichtigsten Komponenten bei der Entscheidung für oder gegen einen Unternehmensauftritt in einem Sozialen Netzwerk ist natürlich das dortige Publikum. Wer nutzt welche Plattform am häufigsten und vor allem wie und wann? Bei genauerer Betrachtung ist festzustellen, dass sowohl Facebook als auch Twitter häufiger von Frauen als von Männern genutzt werden. Im Vergleich ist der Nutzeranteil der Frauen bei Twitter mit 64% gegenüber Facebook mit 58% sogar noch etwas höher. Während in Facebook Nutzer aus der Altersgruppe der 30- bis 49-Jährigen am häufigsten anzutreffen sind, scheint Twitter hingegen deutlich von den 18-bis 29-Jährigen dominiert zu werden. Insgesamt betrachtet ist das Alter der Nutzer auf Facebook im Vergleich zu Twitter höher.

Vergleich Twitter und Facebook Marketing - Monatliche Nutzung, Geschlecht und Alter der Social Media Nutzer

Social Media in Unternehmen: Facebook und Twitter im Branchenvergleich

Wer einen Blick auf die beliebtesten Marken und Unternehmen (gemessen an der Anzahl der Fans und Follower) in Facebook und Twitter wirft, findet einige altbekannte Firmen wieder. Wenn man die eigenen Profile von Facebook und Twitter unbeachtet lässt, ist die beliebteste Facebook Page mit mehr als 90 Millionen Fans die von Coca-Cola, dicht gefolgt von markenstarken Konkurrenten wie McDonald’s oder auch Red Bull. Besonders für Unternehmen aus dem Business-to-Consumer-Bereich scheint Facebook das beliebtere soziale Netzwerk zu sein. Unter den Top 20 der meistgefolgten Twitter-Accounts  findet man hingegen hauptsächlich Nachrichtendienste und Unternehmen aus dem Bereich Sport & Entertainment, wie beispielsweise CNN oder die nordamerikanische Basketballliga NBA

Uninteressant sind beide Plattformen für Business-to-Business Firmen jedoch nicht, ganz im Gegenteil. Bereits 40% der B2B-Unternehmen können in den USA Neukunden über Twitter gewinnen und sogar 43% der B2B-Unternehmen tun dies über Facebook, laut Social Media Today. Doch über welche der beiden Social Media Plattformen können tatsächlich die meisten Verkäufe erzielt werden? Für B2B-Unternehmen zeigt sich, dass es zwischen Facebook und Twitter diesbezüglich keine große Diskrepanz gibt. Im B2B Marketing konnten 39% der Verkäufe auf die Nutzung von Facebook zurückgeführt werden. Twitter schafft 30%. Damit befinden sich die beiden Plattformen in etwa auf Augenhöhe.

Social Media Engagement und die Interaktion mit dem Publikum

Facebook und Twitter eignen sich beide hervorragend, um mit Fans und Followern eures Unternehmens zu interagieren. Diese Gelegenheit sollte natürlich auch genutzt werden. Personen, die Unternehmensprofilen im Social Web folgen, fühlen sich ernstgenommen und wertgeschätzt, wenn man auf ihre Anliegen, Wünsche oder Kritiken in angemessener Form und in kurzer Zeit reagiert.

Beide Social Media Plattformen erlauben diese Interaktion mit der Zielgruppe jedoch auf unterschiedliche Weise. Angefangen beim Profil und seiner Funktionalität, gibt es bei Twitter keinerlei Unterschied zwischen Privat- und Unternehmensaccounts. Ein paar Grundinformationen, Profil- und Hintergrundbild – der Kanal steht nicht im Fokus, sondern die Tweets. Darüber hinaus bieten Twitter Profilseiten keine weiteren, speziell auf Unternehmen zugeschnittenen Features.

In Facebook lassen sich hingegen sehr viele weitere Informationen über Unternehmen sowie ihre Produkte und Dienstleistungen angeben. Facebook ermutigt seine Nutzer, möglichst viele Infos von sich preiszugeben, weshalb man entsprechend umfangreiche Angaben machen kann, von denen dann die Besucher der Facebook Pages profitieren. Auf beiden Plattformen ist es möglich, Social Media Advertising zu schalten. Während die Facebook Werbeanzeigen schon seit geraumer Zeit im deutschen Raum zugänglich sind, ist die Twitter Werbung bislang nur ab einem gewissen Umsatz möglich.

Welche Inhalte funktionieren auf Facebook und Twitter?

Der Erfolg eines jeden Social Media Auftritts wird maßgeblich von den verbreiteten Inhalten bestimmt. Deshalb ist es wichtig, sich über qualitativ hochwertigen und relevanten Social Media Content Gedanken zu machen. Ein Video, das in Facebook oft geschaut, kommentiert und geteilt wird, kann auf Twitter möglicherweise völlig untergehen. Insofern ist es wichtig, den Social Media Content entsprechend der Plattform auszuwählen und anzupassen.

Im Vergleich der beiden Sozialen Netzwerke zeigt sich erfahrungsgemäß, dass in Facebook durch das einfache Stellen von Fragen an seine Fans weit mehr Engagement und Interaktion erzeugt werden als auf Twitter. Das liegt auch an der längeren Sichtbarkeit eines Facebook Posts gegenüber eines Tweets im jeweiligen Newsfeed. Das Versehen von Postings mit Links ist wiederum auf Twitter erfolgsversprechender als auf Facebook. Auf beiden Plattformen erzeugen vor allem Bilder Likes und Kommentare.

Der größte Unterschied bei der Gestaltung eurer Posts ist aber natürlich die Länge der Beiträge. Während ihr in Facebook diesbezüglich keine Einschränkungen habt, müsst ihr euch bei Twitter kurz fassen. Dort darf die Länge eurer Beiträge 140 Zeichen nicht überschreiten. Nichtsdestotrotz ist es auch auf Facebook erfahrungsgemäß besser, kürzere Posts zu verfassen. Die Aufmerksamkeitsspanne der Internetbesucher ist durch die Flut an Informationen bekanntermaßen sehr kurz. Deswegen sind kurze Posts, die schnell aufzufassen sind, erfolgreicher als lange Texte.

Reichweiten auf Facebook und Twitter

Zwischen Facebook und Twitter gibt es bei der organischen Reichweite einen generellen Unterschied. Tweets können von der gesamten Followerschaft und derer, die nach bestimmten Schlüsselwörtern auf Twitter suchen, gesehen und gefunden werden. Durch den Facebook Newsfeed Algorithmus ist es aber so, dass die Fans einer Facebook Page nicht automatisch alle Posts dieser Seite in ihrem Newsfeed angezeigt bekommen. Nur Fans, die auch mit eurer Facebook Page interagieren, sehen eure Beiträge in ihrem Newsfeed. Das macht in vielen Fällen die Facebook Werbung unverzichtbar.

Eine weitere, sehr wichtige Rolle spielt sowohl in Facebook als auch auf Twitter der Zeitpunkt der Veröffentlichung von Beiträgen. Auch hier gibt es Unterschiede zwischen Facebook und Twitter. Die beste Zeit, um in Facebook etwas zu posten, ist zwischen 13 und 16 Uhr. Posts am Wochenende haben generell eine geringere Reichweite, besonders spät abends und früh morgens ist jedoch die schlechteste Zeit, um etwas auf Facebook zu posten. Auf Twitter verhält es sich ähnlich. Die besten Zeiten zum Tweeten sind hier von Montag bis Donnerstag zwischen 13 und 15 Uhr. Tweets, die nach 20 Uhr abgesetzt werden, haben generell schlechtere Chancen, gesehen zu werden. Freitags gilt dies sogar schon für Tweets ab 15 Uhr.

Diese Zeiten sind unserer Meinung nach aber nicht zuverlässig und zu generalisiert. Je nach Branche, Fananzahl, Zielgruppe und in Abhängigkeit vieler weiterer Faktoren variieren die Angaben. Ihr solltet daher gerade am Anfang eures Social Media Engagements etwas herumexperimentieren und genau analysieren, wann eure Community am aktivsten ist und eure Posts die größte Interaktion hervorrufen.

Fazit - Social Media Marketing in Facebook und Twitter

Auf den ersten Blick scheint es, als sei Facebook durch seine enormen Nutzerzahlen dem Microblog Twitter vorzuziehen. Schaut man sich aber die Möglichkeiten an, Leads zu generieren und Umsätze zu erzielen, liegt Twitter kaum eine Nasenlänge hinter Facebook. Insgesamt sollte man bei einem Pro und Contra beider Plattformen immer die eigenen Ziele betrachten. Letztendlich ist es für jedes Unternehmen von größter Bedeutung, zu allererst herauszufinden, auf welcher Social Media Plattform sich die potentiellen Fans und Follower aus der eigenen Zielgruppe befinden.

Größten Wert sollten Unternehmen auf die sorgfältige Auswahl und Präsentation relevanter Inhalte legen. Mit qualitativ hochwertigem Social Media Content kann euer Unternehmen Expertise beweisen, Botschaften vermitteln und die Fans sowie Follower mit Infotainment oder gar Servicetainment begeistern.

Zusammenfassend und in Kürze ein paar Tipps für gutes Content Marketing auf Facebook und Twitter:

  • Fasst euch kurz
  • Stellt Fragen
  • Postet Bilder
  • Findet heraus, wann eure Fans und Follower am aktivsten sind
  • Interagiert mit eurem Publikum

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