Veränderungen im Facebook Algorithmus sind für das Social Media Marketing bereits wie das tägliche Brot. Doch spätestens jetzt schrecken einige Marketing Teams auf: Nachdem Facebook vergangenen Oktober das „Entdecker-Feed“-Experiment in ausgewählten Ländern startete, ist jetzt die größte Konsequenz durch einen zweiten News Feed sichtbar: Die organische Reichweite sinkt nun massiv. Dies haben wir euch schon vor mehr als zwei Jahren vorhergesagt. Wieso das erstmal nicht unbedingt schlimm und gleichzeitig auch nachvollziehbar ist, erfahrt hier in diesem Artikel.

Facebook Marketing Tipps: Facebook News Feed und Algorithmus Aenderungen - Entdecker-Feed verringert organische Reichweite Facebook neuer News Feed

Warum sind diese Schritte seitens Facebook nachvollziehbar und kein Problem für Unternehmen?

Der Branchenprimus Facebook stellt Unternehmen nicht nur kostenlos eine Plattform und weitere Netzwerke zur Verfügung, um ihre Zielgruppen zu erreichen, sondern auch viele sehr nützliche Tools. Nach tobesocial sollte jeder Post als alleinstehendes Produkt betrachtet werden, hinter dem Zielführung und Idee stecken, und sollte dementsprechend auch vermarktet werden. Und da sind wir auch schon beim Thema. Wir alle sollten uns von dem Einhorn der „organischen Reichweite“ verabschieden. Alle Social Media Plattformen reduzieren ihre organischen Reichweiten. Andere digitale Plattformen haben schon lange damit begonnen, Unternehmen dafür zahlen zu lassen, um ihre Zielgruppen erreichen zu können. Im klassischen Bereich ist es seit Beginn des Zeitalters von Marketing und Werbung normal. Aber ey, was ist besser: Plattformen zu haben, auf denen ihr z.B. nachweisen könnt wer euch wirklich wahrgenommen hat oder der klassische Bereich, der mit Auflagen, Besuchern und Zuschauern wirbt, wo man jedoch nie nachvollziehen kann, ob PR und Werbung für eure Marke oder euer Produkt funktioniert haben? Wo wir schon beim nächsten Thema wären: der Begriff „WERBUNG“. Was ist Werbung, wie es aktuell viele Unternehmen betreiben, klassisch oder via Social Media? „Hier schau her, das ist unsere Firma oder unser Produkt, dazu vielleicht noch verpackt mit einer Idee und jetzt kaufe oder entscheide“. Das gilt für B2B und B2C.

Facebook Marketing Tipps: Facebook News Feed und Algorithmus Aenderungen - „Entdecker-Feed“ verringert organische Reichweite Facebook neuer News Feed

Effektives Social Media Marketing gerade bzgl. Content Marketing sollte langfristig betrachtet werden und jederzeit einen Mehrwert für jede Zielgruppe darstellen, abgesehen vom Produkt selbst. Wir könnten uns noch stundenlang über dieses Thema mit euch unterhalten, aber zurück zum eigentlichen Thema. Wenn wir uns tausende von Marken weltweit anschauen, dann haben mindestens 85 % weltweit und mindestens 95 % in Deutschland noch nicht verstanden, wie Social Media Marketing funktioniert und wie man Menschen und Unternehmen im Jahr 2018 anspricht und erreicht. Aktuell gibt es exorbitant viel Content von Unternehmen via Social Media, der leider häufig 0,00 zielführend für das Unternehmen ist und erst recht nicht für die Social Media User z.B. via Facebook. Wenn ihr als Unternehmen versteht, dass das Wertvollste der Mensch selbst ist, dann habt ihr schon mehr über euren Erfolg und gleichzeitig euren Umsatz verstanden und als Marke schon viel gewonnen. Denn genau das hat nun Facebook verstanden und Unternehmen müssen lernen zu verstehen, wie sie heutzutage ihre Zielgruppen noch erreichen können. Das gilt für strategische Zielsetzungen sowohl im B2C als auch im B2B Bereich. Stellt euch selbst als Unternehmen die Frage „Warum nutze ich Social Media Plattformen für mein Unternehmen?“. Wir können euch jetzt schon versprechen, egal welches Ziel ihr verfolgt, der schlussendliche Grund wird sein, eure Zielgruppe zu erreichen oder neue Zielgruppen zu erschließen. Denn heutzutage geht nichts mehr ohne Kommunikation, gerade über Social Media, ob im B2C oder B2B Bereich. Oder hat jemals ein erfolgreiches Business ohne jegliche Kommunikation funktioniert, ob aktiv oder passiv? Sicher nicht.

#1 Facebook Algorithmus Änderungen: Wo ist die organische Reichweite?

„Back to the roots!“ Facebook möchte künftig die Grundsätze des Sozialen Netzwerks verstärkt in den Vordergrund rücken. So werden User-Beiträge von Freunden oder der Familie priorisiert, um Unterhaltungen anzuregen und Interaktionen im privaten Umfeld zu fördern. Jedoch ist Facebook jetzt schon das Informationsmedium Nr. 1. Haltet euch einfach mal selbst den Spiegel vor. Wie oft postet ihr etwas auf Facebook und wie oft loggt ihr euch in Facebook einfach nur ein, um durch den Feed zu scrollen und Informationen aufzusaugen? Diese zweite Situation ist sicher häufiger und gerade für Unternehmen eine gigantische Situation. Denn Facebook ist heutzutage der private und geschäftliche Informationsgewinnungskanal, in dem sich Menschen austauschen und informieren. Wenn man nun diese Möglichkeiten mit weiteren Netzwerken wie Instagram oder WhatsApp addiert und dazu noch versteht, wie umfangreich die Macht des Facebook Audience Networks ist, dann wird man verstehen, dass es nachvollziehbar ist, die organische Reichweite zu reduzieren. Jedoch bekommt man heutzutage als Unternehmen unendlich viele Möglichkeiten, mit kreativem Content und mithilfe von unterstützenden Social Ads inkl. zielgruppengerechten Targeting nicht nur seine Zielgruppen zu erreichen, sondern diese auch zu begeistern. Deshalb muss aber auch Facebook die organische Reichweite reduzieren, sodass Unternehmen ihre Zielgruppen noch mit ihrem Content erreichen können, was eben nur noch über Facebook Ads möglich ist.

Facebook Marketing Tipps: Facebook News Feed und Algorithmus Aenderungen - „Entdecker-Feed“ verringert organische Reichweite Facebook neuer News Feed

Der Eintritt in den Facebook News Feed gleicht dem Einlass in einen exklusiven Club. Doch dafür müssen Marketer nicht nur ein höheres Mediabudget einsetzen, sondern auch an ihrer Social Media Strategie feilen und endlich den Gedanken ablegen, dass Social Media gerade für Unternehmen kostenlos ist! Es ist nachvollziehbar, dass das Umdenken schwerfällt. Denn wie schön wäre es denn, jeden Tag kostenlos im Club zu tanzen, zu trinken und zu essen und gleichzeitig ständig neue Kontakte zu knüpfen? Ein Traum, oder?!  Social Media ist eben auch kein Ponyhof, genau wie das gesamte Geschäftsleben, egal ob im B2B und B2C Bereich.

#2 Facebook Algorithmus Änderungen: Entdecker-Feed, der zweite News Feed

Parallel zum bekannten News Feed können Facebook User seit kurzem auf einen zweiten News Feed zugreifen, den „Entdecker-Feed“. Hier werden Nutzern die beliebtesten Facebook Beiträge angezeigt. Allerdings versteckt sich die „Entdecker-Feed“-Funktion in der Desktopversion an Position 24 der Menüleiste und ist damit für Facebook User auf den ersten Blick unauffindbar. Besser angelegt ist die Funktion in der Mobilversion. Ohne Scrollen in der Menüleiste können Facebook User auf den „Entdecker-Feed“ klicken. Dennoch sind Unternehmensbeiträge am besten neben den Postings von Freunden oder der Familie platziert. So wird die Konkurrenz um die begehrten Plätze im News Feed steigen, was bedeutet, dass auch Mediabudgets für Facebook Ads (gerade bei Postings) mehr als zwingend eingesetzt werden müssen.

Reichweite erhalten Unternehmen also durch Anzeigenschaltung. Für sinnvolle Investitionen in z.B. Ads zur Fan-Generierung verliert die Fananzahl damit zunehmend an Bedeutung, denn Facebook Ads sollten bei Postings auch außerhalb ihrer Fan-Base geschaltet werden. Seit Anfang 2018 gilt es, die passende Zielgruppe auch außerhalb der Fans für einzelne Postings herauszufiltern.

Vor der Einführung des „Entdecker-Feeds“ wurde dieser vergangenen Oktober in ausgewählten Ländern getestet. Seit Beginn des Experiments ist die organische Reichweite - und somit auch das organische Engagement der Top 60 Facebook Seiten als Beispiel - um das Vierfache gesunken.

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#3 Facebook Algorithmus Änderungen: Vorsicht bei Engagement-Baiting

Ein bekanntes Mittel unter Social Media Beratern ist das Engagement-Baiting für mehr soziale Interaktionen und eine höhere Reichweite. Nicht zuletzt nutzten Unternehmen die Weihnachtszeit für Gewinnspiele und Call-to-Action Postings, bei denen Freunde markiert oder bestimmte Emojis kommentiert werden sollten. Abgesehen davon, dass die Nutzung von Facebook Emojis als Engagement-Baiting in Images gegen die Facebook Richtlinien ist, sollte dieser Schritt allgemein hinterfragt werden. Denn wer systematisch Engagement-Baiting als Marketingmaßnahme einsetzt, wird von Facebooks Algorithmus künftig herabgestuft. Die gute Nachricht: Unternehmen, die Engagement-Baiting nur gezielt statt themenentfremdend einsetzen, dürften mit dieser Neuerung keine Probleme erwarten.


Fazit
Doch das Katz-und-Maus-Spiel wird weitergehen. Während Live Videos und Veranstaltungen noch dabei helfen können, natürliche Diskussionen zwischen Usern auszulösen, sollten Social Media Marketer kreativen und innovativen Content konzipieren, der für die jeweilige Zielgruppe einen Mehrwert darstellt. Verabschiedet euch also von der Vorstellung der organischen Reichweite, setzt auf Content mit Mehrwert und unterstützt diesen mit Facebook Ads, um eure Zielgruppen zu erreichen. Eines ist sicher, die Menschen wollen ihren Content, jedoch keine plumpen Werbeposts. Also überdenkt eure Social Media Strategie und geht es an. Eure Zielgruppe wird es euch danken. In diesem Sinne: „Es ist nicht die stärkste Spezies, die überlebt, auch nicht die intelligenteste. Es ist diejenige, die sich am ehesten dem Wandel anpassen kann.“ Charles Darwin

Als Leser unseres Artikels „Facebook Marketing Tipps: Facebook News Feed und Algorithmus Änderungen - „Entdecker-Feed“ verringert organische Reichweite“, könnten dich auch folgende Beiträge der Social Media Agentur tobesocial interessieren:

 

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