Wir befinden uns in einer Zeit, in der „Digital Influence“ einen immer größeren Stellenwert einnimmt. Viele Plattformen im Social Web erfüllten beim Start einen anderen Zweck als in der heutigen Zeit. So galten Blogs zu Beginn als persönliche Online-Tagebücher, auf der Privatpersonen Eindrücke ihres Tages notieren konnten und Twitter wurde ursprünglich als interne Podcasting-Plattform genutzt. 

Es war wahrscheinlich nie geplant, dass soziale Netzwerke in der Art, wie wir sie heute vorfinden, daraus entstehen. Der Einfluss oder auch Digital Influence, die Social Media Plattformen heute haben, reicht vom Steuern der Kaufentscheidung über den Aufbau von Vertrauen in Marken und Möglichkeiten zur Vermarktung von Produkten und Dienstleistungen. Im „Digital Influence Report 2013“ von Technorati Media wurden die Daten von 6.000 Influencern, 1.200 Verbrauchern und 150 Vermarktern ausgewertet.

Grafik Social Media Plattformen

Folgende 10 Erkenntnisse können aus dem „Digital Influence Report 2013“ gewonnen werden:

1. Blogs haben einen entscheidenden Einfluss auf Kaufentscheidungen

Bei der Informationssuche für die Kaufentscheidung der Verbraucher liegen Blogs auf Rang 3 hinter Handels- und Unternehmensseiten. Trotz dieses signifikanten Einflusses investieren Unternehmen noch sehr wenig in Werbung auf Blogs oder die Zusammenarbeit mit Bloggern. Dies scheint vor allem an der schweren Messbarkeit von Blog-Werbung zu liegen.

Grafik Online Services und Einfluss auf Kauf

2. Auf Instagram sind mehr Marken vertreten als auf Google+

Dass auf Instagram mehr Marken vertreten sind als auf Google+, ist sicherlich keine Überraschung. Ebenso wenig, dass sich auf den ersten drei Plätzen der Social Media Präsenzen Facebook mit 91%, Twitter mit 85% und YouTube mit 73% befinden (siehe Startbild). Was jedoch überrascht ist, dass Google+ trotz schnell wachsender Nutzerzahlen immer noch um seine Relevanz als Social Media Plattform kämpft. Blogs nehmen auf mit 32% auf Platz 6 liegend vor Instagram und Google+ ebenfalls eine bedeutende Position ein.

3. Social Media Marketing entspricht lediglich 10% des digitalen Werbebudgets

Die Top 3 unter den bezahlten Werbeformen sind Displayanzeigen mit 41%, Search Advertising mit 19% und Videowerbung mit 14%. Die Gesamtausgaben für Social Media Advertising liegen nur bei 10%. Davon wird 57% in Facebook Advertising investiert. Blogs liegen mit 6% des Budgets vom Social Media-Kuchen relativ abgeschlagen. Das Budget für Mobile Advertising stieg interessanterweise auf 8% an.

Grafik Social Media Budget Aufteilung

4. Über die Hälfte der Marken erreicht ihre Social Media Ziele

Viele Facebook Likes zu haben, gilt nach wie vor als wichtigstes Social Media Ziel für die Vermarkter, dicht gefolgt von Traffic auf der Unternehmensseite, Facebook Fans und Twitter Followern. Überraschend ist, dass direkte Kontaktaufnahmen via E-Mails eine sehr geringe Bedeutung haben.

Grafik erreichte Social Media Ziele

5. Marken nehmen kaum Notiz vom Nutzerrating-Dienst „Klout“

Bei der Identifikation von Influencern für die Zusammenarbeit gelten der Audience-Index von Comscore und Nielsen sowie Twitter-, Facebook- und Blog-Statistiken zu den Top 4. Obwohl sich auch Klout, Peer-Index und Kred unter den Nennungen befinden, scheinen sie als weniger neutral wahrgenommen zu werden.

6. Influencer müssen bloggen

Influencer haben erkannt, dass sie einen Blog schreiben müssen, um im Social Web gehört zu werden. Die Reichweite und Geschwindigkeit des Online Publishing und die Verstärkung durch Social Media dürfen nicht unterschätzt werden.

7. Influencer schätzen das geschriebene Wort

Trotz zunehmender multimedialer Inhalte halten Influencer am Text als wichtigstes Kommunikationsmittel fest.

Grafik Influencer posten

8. Influencer kommunizieren hauptsächlich über Facebook und Twitter

Für die Kommunikation sind für Influencer Facebook und Twitter die bedeutendsten sozialen Netzwerke. So nutzen 83% der Befragten Facebook mindestens einmal pro Woche für Veröffentlichungen. Twitter wird von 71% der Influencer genutzt. Über diese sozialen Netzwerke erlangen die Influencer die meisten Verweise, Sharings und Rückläufe.

Grafik Influencer Plattformen

9. Die meisten Influencer verdienen mit ihrem Blog Geld

Nahezu zwei Drittel der Befragten verdienen mit ihrem Blog Geld. Trotzdem erwirtschaften 80% weniger als 10.000$ im Jahr. 11% der Influencer verdienen mehr als 30.000$ und 4% mehr als 100.000$ pro Jahr.

10. Banner-Werbung ist der Top-Umsatzbringer für Blogger

Die drei beliebtesten Werbeformen am Seitenrand sind Bannerwerbung, Textanzeigen und Affiliate Werbung. Gesponserte Produkt-Reviews liegen unter den Top 6.

Grafik Influencer Geld verdienen

Neben den 10 oben aufgeführten Erkenntnissen zeigt die Studie einige Punkte auf, die Influencern besonders Bauchschmerzen bereiten. Unter den Top 3 waren beispielsweise, dass Vermarkter oftmals von den Bloggern erwarten, dass ihnen ihre Zeit frei zur Verfügung steht (63%), die Unterlagen der Vermarkter oftmals nicht sachdienlich sind (50%) und Vermarkter den Influencern häufig nicht zuhören, wenn es um die Interessen ihrer Leserschaft geht (38%).

Der Mangel an Wissen über die Rolle und Macht der Influencer sowie fehlende vertrauenswürdige Messsysteme macht es für Vermarkter schwierig, mehr Werbebudget für die Zusammenarbeit mit Influencern zu rechtfertigen. Vielleicht kann die Ausarbeitung ausgereifter Messsyteme zukünftig dazu führen, dass Vermarkter die wachsende Macht von Bloggern und Influencern erkennen und Digital Influence noch stärker für sich nutzen.

Als Leser unseres Artikels „Der Einfluss von Social Media und Blogs – 10 Erkenntnisse über Digital Influence [Studie]“ könnten dich auch folgende Beiträge der Social Media Agentur tobesocial interessieren:
 

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