Social Media als Hilfsmittel zur Verbrecherbekämpfung – was in Deutschland noch in den Kinderschuhen steckt, ist in den USA schon ein Erfolgsmodell. Seit William J. Bratton im Frühjahr 2014 zum Polizeipräsidenten der Stadt New York City ernannt wurde, arbeitet die New Yorker Polizeibehörde mit Mitteln des Social Web an der Prävention und Verfolgung von Kriminalität in Manhattan und anderen Stadtteilen.

Social Media und Polizei in Deutschland – Verbrechensbekämpfung via Facebook Strategie

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Abseits der vielen Skandale und der berüchtigten Waffennutzung der US-amerikanischen Polizei ist das Social Media Marketing ein Aspekt, in dem die deutsche Strafverfolgung von den US-Behörden lernen kann. Das liegt im Übrigen auch im Sinne der Bürger: Eine Umfrage des Beratungsunternehmens Accenture hat ergeben, dass sich 46% der befragten Bürger eine stärkere Internetpräsenz von ihrer Polizeibehörde wünschen. Wie steht es um die Social Media Nutzung durch Polizeibehörden in Deutschland und was macht das New York Police Department dabei besonders gut? Wir zeigen es euch!

Polizeiarbeit mit Social Media Marketing – Wie steht es um die Facebook Seiten der deutschen Polizei?

Welche Vorteile kann eine Interaktion zwischen Polizei und Bürgern auf Social Media Plattformen haben? Die Antwort ist ganz einfach: Ein Großteil der Bevölkerung ist im Internet aktiv und verbringt viel Zeit online. Wo könnte man also besser viele Menschen schnell erreichen und akquirieren? Besonders eine Behörde wie die Polizei ist auf die Mitarbeit der Menschen angewiesen. Im Vordergrund steht in Deutschland jedoch eher die Eigenwerbung der Polizei, als die Kommunikation mit den Bürgern. Vermehrt werden jedoch auch Einsatzberichte und Fahndungen kommuniziert. Wie sieht es in Deutschland mit der Beteiligung der Polizeipräsidien aus?
Social Media und Polizei in Deutschland – Verbrechensbekämpfung via Social Media Studie

Fanpage Karma hat ein Ranking erstellt und überraschenderweise steht Hannover ganz oben. Mit weitem Abstand dahinter folgt die Polizei Berlin, die in den letzten Wochen jedoch starke Zuwächse bei der Fanzahl und der Interaktion verbuchen konnte. Eine starke Interaktionsrate von 3,9% spricht für die Aktivität der Nutzer. Unsere Heimatbehörde aus Stuttgart schließt die Top 5 mit etwa 27.000 Fans ab. (Stand 07.07.2015 – 16:30 Uhr)

Social Media und Polizeiarbeit – Die New Yorker Polizei als Best Case der Social Verbrechensbekämpfung

Der Status quo der deutschen Polizeibehörden im Umgang mit Social Media ist derzeit aber noch keinerlei Vergleich zu dem, was die US-amerikanische Polizei in den Social Networks betreibt. Die New Yorker Polizeibehörde fördert seit der bereits erwähnten Ernennung von Polizeipräsident Bratton die Interaktion von Polizei und Bürgern – und das nicht nur zur Verbrechensbekämpfung!

Die Beamten geben unter anderem in Facebook und YouTube einen Einblick in den Polizeialltag und ihre Arbeit. So wird Vertrauen bei den Bürgern geschaffen und ein größeres öffentliches Interesse geweckt. Die menschliche Seite der Institution wird in den Vordergrund gerückt. All das sind in erster Linie Voraussetzung dafür, dass die Polizisten die Kriminalität besser bekämpfen können und so die Stadt ein wenig sicherer wird.

Durch die Einführung der Social Media Plattformen als Kommunikationskanäle werden Fahndungen und Aufrufe wesentlich einfacher. Auch für die New Yorker Einwohner wird es einfacher, sich mit ihren Anliegen an die Polizei zu wenden. Mittlerweile gibt es 106 aktive Twitter Accounts der New Yorker Polizei. Einen für jeden Bezirk.

Social Media und Polizei in Deutschland – Verbrechensbekämpfung via Facebook Strategie

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Die meisten Polizeibeamten der New Yorker Polizei waren im Umgang mit Social Media ungeschult. Dies ist im Übrigen auch in Deutschland ein großes Problem. Das BKA hat im Mai diesen Jahres darauf hingewiesen, dass es große Wissenslücken bei den Beamten gäbe und Social Media Schulungen in Zukunft ein wichtiger Bestandteil der Polizeiarbeit werden sollen. 

Als Polizeipräsident Bratton mit der Umsetzung in New York begann, gab es nur einen Twitter- und einen Facebook-Account der New Yorker Polizei. Beide funktionierten nach dem Megaphone-Prinzip und dienten lediglich der Bekanntmachung. Mittlerweile hat Bratton einen der größten und interaktivsten Social Media Account im Bereich der Strafverfolgung innerhalb der Vereinigten Staaten erschaffen. Einer der Hauptfaktoren für den Erfolg der Social Media Strategie war Polizeipräsident Bratton selbst. Er eröffnete einen eigenen Twitter Account und wies so alle anderen Polizeibeamten der New Yorker Polizei an, ab sofort Social Media kontinuierlich als Tool zu nutzen und so die Community mehr in die Polizeiarbeit mit einzubeziehen.

Fazit: New York als Social Media-Vorbild für die deutschen Polizeipräsidien?

Alles in allem kann Deutschland die Social Media Strategie der New Yorker Polizei als Anschauungsmaterial nehmen. Social Media Marketing ist demnach sogar in einem Land, in dem das Vertrauen in die Polizei in letzter Zeit massiv beeinträchtigt wurde, ein gutes Hilfsmittel für die ermittelnden Behörden. Die neuen Innovationen haben der Polizei laut eigenen Angaben wesentlich geholfen. Die Bandbreite der mit Hilfe von Social Media gelösten Fälle ist groß. Unter anderem konnten vermisste Personen gefunden werden, eine Gasexplosion wurde unter Kontrolle gebracht und eine Straßendemonstration beruhigt. Zusätzlich wurde ein Anstieg der Anzeigenerstattungsrate um 30 bis 40 Prozent bemerkt.

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