Social Media vs. TV vs. Print – Aktuelle Studie zur Mediennutzung 2015 in Europa und Deutschland!

Datum:

03/09/2015

„Die sind doch immer alle nur im Internet!“ – Für ältere Generationen ist dieser Fakt eher als Vorwurf gemeint, bei traditionellen Medienhäusern hingegen gleicht er einem Hilfeschrei. Dank der unendlichen Möglichkeiten des World Wide Web, das den Neuen Medien wie Social Media ebenso ein zu Hause bietet wie dem Radio, dem Fernsehen und der Zeitung ist der moderne Medienkonsument völlig frei in seinen Entscheidungen. Interessante Inhalte werden nun individuell und ganz im Sinne des Kunden geliefert, meist mit der Folge, dass Print, TV und Radio offline ihre Zielgruppen einbüßen.

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Aber lieben die Deutschen Video-Streaming à la Netflix und Amazon Prime wirklich mehr als das klassische TV-Programm? Verschwindet die Printzeitschrift und das Tablet hält Einzug? Die Europäische Kommission hat gerade erst eine Studie mit neusten Erkenntnissen geliefert und wir haben uns für euch mal informiert, wie es in Deutschland wirklich aussieht mit dem Medienkonsum.

Video-Streaming in Europa und Deutschland – Zieht Video-on-Demand am Fernsehen vorbei?

Niemand schaut mehr gerne Fernsehen? Pustekuchen! Laut der Europäischen Kommission ist und bleibt der Fernseher das beliebteste Medium in Europa. 84 % der Befragten ab fünfzehn Jahren schauen täglich Fernsehen auf dem TV-Gerät. Das sind zwar Einbußen von sechs Prozentpunkten zum Vorjahr, trotzdem kann das lineare Fernsehen seine europäische Spitzenposition problemlos verteidigen. Nur 9 % hingegen verfolgen das TV-Programm im Internet.

In Deutschland nutzen sogar 96 % der befragten Personen mindestens wöchentlich ihr TV-Gerät – unumstritten ist das im Medienkonsum der deutsche Meistertitel! Demgegenüber stehen nur 13 % der Befragten in Deutschland, die das lineare TV-Programm per Internet schauen. Führend sind in der Kategorie „Online-TV schauen“ die Skandinavier aus Dänemark, Finnland und Schweden sowie Malta. Weiterer interessanter Fakt aus der Studie: 69 % der Deutschen hören täglich Radio – so viel wie in keinem anderen Land Europas!

Nun aber zum Video-Streaming bzw. Video-on-Demand: Eine Studie von Bitkom zeigt einen deutlichen Anstieg des Video-Streaming-Konsums in Deutschland. In Sachen Internetnutzung ist Video-Streaming eine der beliebtesten Aktivitäten. Mehr als drei Viertel aller Internetnutzer in Deutschland schauen Videos per Stream. Das sind gut 42 Millionen Menschen.

Neben YouTube, Clipfish oder Vimeo, die vor allem mit ihren kostenlosen Inhalten punkten, sind in den letzten Jahren viele kostenpflichtige Video-on-Demand-Plattformen aus dem Boden geschossen, wie beispielsweise Amazon Prime, Maxdome, Netflix oder Watchever. Und das zeigt Wirkung, denn die DVD-Nutzung nimmt rapide ab: Während 2014 noch 66 % der Deutschen Filme auf DVDs anschauten, sind es 2015 nur noch 51 %.

Unsere Grafik oben zeigt aber, dass tatsächlich nur jeder fünfte Internetnutzer in Deutschland Video-on-Demand-Plattformen nutzt. 60 % bleiben bei den kostenlosen Videoportalen und 54 % vertrauen dem linearen TV-Programm in den Mediatheken der TV-Sender. Mehr als ein Drittel schaut zudem das aktuelle Fernsehprogramm per Livestream. All diese Zahlen zeigen eines ganz deutlich: Das lineare Fernsehen, wie es uns von den großen Sendeanstalten vorgegeben wird, ist im Bewegtbild immer noch das Nonplusultra und das beliebteste Medium der Deutschen!

Social Media vs. Print-Medien – Die Bedeutung von Social Media in Europa wächst!

Wir wollen zuletzt auch einen Blick auf die von vielen Experten bereits totgeweihten Print-Medien werfen. Und auch hier können einige Befürchtungen aus der Welt geschafft werden, denn Deutschland ist und bleibt eine Lesenation. 84 % der Deutschen greifen laut Studie der Europäischen Kommission mindestens einmal pro Woche zu einem Printmedium, während 39 % mindestens wöchentlich eine Social Media Plattform besuchen. In der täglichen Nutzung in Europa hingegen kommt es fast zu einem Machtwechsel: Während 33 % der EU-Bürger täglich Print-Medien lesen, nutzen 32 % täglich soziale Netzwerke. So eng lagen diese beiden Zahlen noch nie beieinander.

Dennoch bleibt auch hier festzuhalten, dass vor allem in Deutschland Print-Medien wie Zeitschriften, Tageszeitungen oder Magazine noch sehr beliebt sind. Kein Grund zur Sorge also, denn Social Media Angebote wachsen, ohne den anderen Medien (bisher) zu schaden!

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