Durch die rasante Entwicklung von Bilder-Bookmarkdiensten und Foto-Communities in den letzten Jahren kam es in der digitalen Welt zu einer Verschiebung. Neben den mittlerweile „klassischen“ sozialen Netzwerken, z.B. Facebook oder Google+, in denen es ursprünglich um die Vernetzung mit Freunden und den interaktiven Austausch via Chat oder Direktnachrichten ging, haben sich Bilderplattformen wie Pinterest, Instagram und Flickr etabliert.

Millionen von Bildern werden täglich in diesen Bilder-Bookmarkdiensten veröffentlicht, geteilt, geliked und kommentiert. Eine weitere, junge Online-Bilderplattform mit großem Potential ist EyeEm, die wir euch unter anderem in unserem Blogartikel „Bilder-Bookmarking im Trend – wie Foto-Plattformen das Social Web verändern“ vorstellen möchten. Doch bei einem so großen Angebot kommen auch viele Fragen auf: Welche Foto-Community lohnt sich für private oder geschäftliche Interessen? Wie werden die Bilder-Bookmarkdienste und Foto-Communities richtig eingesetzt? Und machen diese Bilder-Plattformen überhaupt Sinn für eine Social Media Strategie?
 

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Die Platzhirsche unter den Bilder-Bookmarkdiensten

Flickr, Pinterest und Instagram sind die erfolgreichsten Foto-Communities der vergangenen Jahre. Flickr wurde bereits 2004 gegründet und blickt somit auf die längste Historie der Bilder-Bookmarkdienste. Insgesamt wurden auf Flickr rund 5 Milliarden Fotos veröffentlicht und jeden Tag kommen ca. 3 Millionen Bilder dazu. Nur etwa ein Jahr nach der Gründung wurde Flickr von Yahoo übernommen. Im vergangenen Jahr wurde der Foto-Community ein komplett neues Design verpasst. Laut aktueller Statistiken werden pro Minute 3.000 Fotos in Flickr hochgeladen und ca. 20 Mio. Bilder angeschaut.

Pinterest bietet ebenfalls die Möglichkeit, Fotos und Videos im Social Web zu veröffentlichen. Über die Pinnwand können visuelle Inhalte geteilt und kommentiert werden. Dabei stehen weniger die menschlichen Freundschaften in Mittelpunkt – wie etwa bei Facebook. Häufig liegt der Fokus auf gleichen Interessen, Hobbies und Vorlieben. Inhalte sind dabei nicht zwangsläufig selbst erstellt, sondern können auch von anderen Usern übernommen werden. Die Pinnwand ist dabei öffentlich und bietet somit auch einen Einblick auf die Pinnwand fremder User. Pinterest bietet darüber hinaus den Usern die Möglichkeit, einen „Business-Account“ anzulegen, wodurch sich Unternehmen mit ihrer Firmenpräsenz von privaten Usern unterscheiden können.

Instagram – die Mobile App mit der Mischung aus sozialem Netzwerk und Fotoanwendung. Damit können selbst aufgenommene Bilder mit verschiedenen Effekten bearbeitet und auf das eigene Profil hochgeladen werden können. Den Usern ist es zudem möglich, anderen Nutzern zu folgen und deren Fotos zu kommentieren. Aufgrund der Aufnahme mit der Handykamera enthalten die Bilder oft Polaroid-ähnliche Schnappschüsse aus dem Alltag. Mit 90 Millionen Nutzern und 40 Millionen Fotouploads täglich umfasst die 2010 entwickelte Idee eine breite Community. Dies ist sicherlich auch einer der Gründe, weshalb Facebook im letzten Jahr Instagram für 1 Mrd. Dollar kaufte.

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EyeEm – der nächste Big Player und den Fotoportalen?

Wer von euch kennt EyeEm? Kann sich der Bilder-Bookmarkdienst als Konkurrent zu den bisherigen visuellen Netzwerken etablieren? Das Berliner Startup ist eine Foto-App, die zwischenzeitlich über 50.000 tägliche Downloads allein in iTunes verzeichnen konnte. Inhalt dieser Mobile App ist ebenfalls eine Foto-Community für hochqualitative mobile Fotografie. Diese Idee entstand aus dem Gedanken, dass das Netzwerkpotenzial der Fotografie noch lange nicht ausgeschöpft ist. Das Besondere an EyeEm ist, dass Ort, Zeit und Event in das Posting des Bildes eingebunden werden können. Dadurch ist es den Usern möglich, nach genauen Schlagwörtern zu suchen. EyeEm-Nutzer können sich so individuelle Inhalte anzeigen lassen, welche für sie örtlich oder thematisch relevant sind und sich anschließend mit anderen Fotografen über diese Bilder verbinden. Über die Vernetzung von Bildern und Menschen können Nutzungsrechte erworben oder auch Bilder in Auftrag gegeben werden. EyeEm konnte Mitte dieses Jahr bereits 6 Millionen Dollar von Investoren einsammeln und möchte mit dieser Summe den Markt der Stockfotografie neu erfinden. Unternehmen wie Lufthansa und Red Bull haben das Potential der Idee bereits erkannt und nutzen die Möglichkeit für Marketingkampagnen einzigartige Bilder zu beziehen.

Social Media Marketing in EyeEm, Pinterest, Flickr, Instagram & Co.

Dass im Social Web eine Verlagerung von textlastiger Kommunikation (Email, Chat, SMS, Direktnachrichten, etc.) hin zu Bildern und Videos stattgefunden hat, steht außer Frage. Doch welche Plattformen machen nun Sinn für eine nachhaltige Social Media Strategie? Wie so oft gibt auch hier keine allgemeingültige Antwort. Jede Foto-Plattform hat ihre Stärken und Vorteile auf der einen, aber auch Schwachstellen und sonstige Nachteile auf der anderen Seite. Mit Flickr und der riesigen Datenbank steht für Unternehmen wie für Privatpersonen eine große Auswahl an hochqualitativen und großflächigen Bildern zur Verfügung. Pinterest kann damit trumpfen, dass nicht nur die Menschen erreicht werden, die generell an Bildern und Grafiken interessiert sind, sondern auch diejenigen, die Interesse an bestimmten thematischen Inhalten haben – sei es nun Sport, Mode, Kunst oder sonstige Hobbies. Instagram bietet – ähnlich wie Facebook – die Chance darauf, eine breite Community anzusprechen, Trends zu erkennen und die User mit Aktionen einzubinden. Aber Vorsicht! Hier nur Produktbilder hochzuladen, kann schnell danebengehen. Wie bei Facebook gilt es auch hier, den Usern einen interessanten Mehrwert zu bieten. Nike hat dies in einer gelungenen Aktion vorgemacht. Bei der NikePhotoID sorgte das selbst hochgeladene Hintergrundbild, beim Schuh im Vordergrund, für ein einzigartiges Design, welches geteilt und auch gekauft werden kann. EyeEm bietet als Marktplatz für Stockfotografie die Möglichkeit, gute Bilder selbst zu nutzen oder bei entsprechenden Profis in Auftrag zu geben.

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Trotz vieler Gemeinsamkeiten der verschiedenen Foto Communities muss man die jeweiligen spezifischen Bedingungen, die Funktionsweise und die Möglichkeiten kennen und berücksichtigen. Um das Potenzial der jeweiligen Foto-Plattformen optimal zu nutzten, gilt es zudem, die jeweilige Community und deren Handlungsweise zu betrachten. Noch wichtiger ist bei der Entscheidung für eine Foto-Plattform daher, die eigenen Ziele und die gewünschte Zielgruppe mit den jeweiligen Möglichkeiten jeder Anwendung abzugleichen. Anhand dieser Analyse kann anschließend die passende Social Media Strategie entwickelt werden.

Als Leser unseres Artikels „Bilder-Bookmarking im Trend – wie Foto-Plattformen das Social Web verändern“ könnten dich auch folgende Beiträge der Social Media Agentur tobesocial interessieren:
 

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