Diese Nachricht über Mobile Payment in Deutschland ging vor wenigen Tagen wie ein Lauffeuer durch die Online-Portale, Social Networks und Gazetten: Aldi Nord macht demnach ernst und führt in allen 2.400 Filialen das Bezahlen per NFC-Chip im Smartphone oder in der Kreditkarte ein. Damit wagt der erste deutsche Supermarkt-Riese einen großen Schritt Richtung Mobile Payment. Neben dem Bezahlen per Handy von Lebensmitteln, T-Shirts oder Unterhaltungselektronik suchen die Menschen von heute aber auch einen unkomplizierten Weg, jemandem Geld zu überweisen. Und was bietet sich hier besser an als die Kombination von Social Media und Mobile Payment? Social Payment, also.

Mobile Payment steht für Bezahlen per Handy – Aber welche Rolle spielt Social Media dabei?

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Laut dem Mobile Payments Index ist die Anzahl mobiler Zahlungen seit letztem Jahr weltweit um 39% angestiegen. Ein Indiz dafür, dass bargeldlos immer mehr auch geldkartenlos bedeutet. Kompliziert bleibt dabei aber die Überweisung. Trotz Online Banking und Bank Apps ist die ganze Sache mit der IBAN und der BIC wenig intuitiv. Warum brauche ich die Kontonummer meines besten Freundes oder der Mutter, wenn ich mit ihnen doch in unzähligen Social Media Plattformen wie Facebook oder WhatsApp verbunden bin? Das fragen sich auch einige Innovatoren des einfachen Geldtransfers und Mobile Payments. Wir zeigen euch drei Modelle, die das Bezahlen per Handy und Social Media auf jeden Fall vereinfachen könnten.

Social Media und Mobile Payment – Apple Pay drückt aufs Gas!

Apple Pay ist in den USA bereits seit November 2014 anwendbar und ausgesprochen erfolgreich. Es funktioniert dank NFC-Technologie. So lassen sich Daten über kurze Strecken austauschen. Beide an der Transaktion beteiligten Geräte müssen das NFC-Zahlungsverfahren unterstützen und nah aneinander gehalten werden. Hat man bereits eine Kreditkarte mit seinem iTunes-Account verbunden, kann man direkt loslegen. Ansonsten gibt es die Möglichkeit, die neue Kreditkarte abzufotografieren. Die Zahlung erfolgt dann per Verifizierung des Fingerabdrucks an den neueren iPhone-Modellen.

Zum Start im Oktober letzten Jahres kooperierte Apple in den USA bereits mit Partnern wie beispielsweise McDonald‘s und der Kaufhauskette Macy’s. Die Anzahl der NFC-befähigten Bezahlterminals in den USA betrug damals in etwa 22.000 – Tendenz stark steigend! Auch in Deutschland verfügen einige Kassensysteme über diese Technologie. Aldi Nord haben wir bereits erwähnt. Aber auch in Rewe-Supermärkten scheint das Bezahlen via Apple Pay bereits möglich zu sein, obwohl es noch keinen offiziellen Start gab. Das zeigt dieses Video:

Mobile Payment über WhatsApp – Indien macht‘s vor!

Indien macht nun auch Überweisungen per WhatsApp möglich. In Kooperation mit Indiens erstem Social Media Bankdienstes Ping Pay, der zur Axis-Bank gehört, können so bis zu 700€ überwiesen werden. Sowohl Sender als auch Empfänger benötigen dazu die Ping Pay App und ein zugehöriges Nutzerkonto. Die Identifizierung kann aber auch über einen Link erfolgen. WhatsApp wird also nur benötigt, um den Kontakt auszuwählen und auf die Links zuzugreifen. Der Rest läuft über die App. 

Auch der Facebook Messenger ist mittendrin im Mobile Payment

Nun zieht auch Facebook nach und möchte seinen Nutzern in der Zukunft mobile Zahlungsvorgänge ermöglichen. Bereits 2014 erwarb das Unternehmen die Banklizenz in Irland. 2015 soll es nun in den USA möglich sein, Geld über den Facebook Messenger zu überweisen. Die Zahlungsmethode ist ähnlich simpel wie bei Apple Pay und Ping Pay. Über den Messenger wird der gewünschte Empfänger ausgewählt und über ein Geldsymbol wird die Transaktion gestartet. Laut Facebook erfolgt der Geldtransfer umgehend. Dies kann allerdings je nach Bank variieren. Die Neuerungen sollen in den nächsten Monaten verfügbar sein. 

Fazit – Social Media und Mobile Payment auch in Deutschland?

Online Marketing und Social Media Trends hinkt die Gesellschaft der Bundesrepublik dem nordamerikanischen und asiatischen Raum spürbar hinterher. Das muss aber nicht schlecht sein! So sind viele Kinderkrankheiten neuer Anwendungen bereits ausgemerzt, wenn sie hierzulande durchstarten. Eine weitaus größere Gefahr besteht in den datenschutzrechtlichen Regelungen und in einer möglichen Angst der Deutschen davor, dass ihre Bankdaten nun auch noch bei den Internetriesen landen sollen – Stichwort: German Angst!

Wenn sich der Trend Social Payment aber auch in Deutschland durchsetzt, hat das auch Auswirkungen auf das Social Media Marketing hierzulande. Transaktionen und der gesamte Kaufprozess können so beispielsweise in Facebook, WhatsApp und anderen Social Networks stattfinden. Das senkt die Hürde für einen Kauf und bietet Chancen für ganz neue Wege im Social Media Marketing. Das Ganze hat aber auch Schattenseiten, vor allem dann, wenn man eine Bank ist, die von Online Marketing nichts hält und für die auch das Social Web eher fremdes Terrain ist! Denn Mobile Payment und Social Media sind einfach, schnell und eben sozial – alles, was der moderne Mensch möchte. Die entscheidende Frage ist aber auch, ob die großen Banken das möchten. Wir sind gespannt!

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