Was wäre, wenn die Fußball-Fans aus Österreich und Deutschland ihrer Mannschaft mit Hilfe des Facebook Buttons „like“ (zu deutsch: „Gefällt mir“) zum Sieg verhelfen könnten? Welcher Nationalspieler ist aufgrund der meisten Fans spielentscheidend? Am 03. Juni 2011 spielt die deutsche Fußball-Nationalmannschaft in der Qualifikationsgruppe A zur UEFA Europameisterschaft 2012 gegen Österreich.
Ein brisantes Duell! Die deutsche Elf geht als Favorit in die Partie. Dennoch darf der Drittplatzierte der FIFA WM 2010 in Südafrika die Alpenkicker keineswegs unterschätzen, denn Derbys haben immer ihre eigenen Gesetze.
Quelle: http://de.uefa.com/uefaeuro2012/index.html
Aber wie würde das Ergebnis wohl aussehen, wenn man die beiden Nationalteams via Facebook gegeneinander antreten lassen würde? Quasi ein Länderspiel in einem sozialen Netzwerk. Zunächst einmal müsste geklärt werden, welcher Spieler seine Farben vertreten dürfte. Als Grundlage hierfür wurden die Homepages des Deutschen (DFB) sowie des Österreichischen Fußballbundes (ÖFB) ausgewertet. Alle dort aufgelisteten Nationalspieler wurden am 09. Mai 2011 untersucht.
Quelle: http://team.dfb.de
Insgesamt gehörten am Untersuchungstag 43 deutsche und 42 österreichische Fußballer dem jeweiligen Kader an. Jeder einzelne Name wurde anschließend in der Suchmaske bei Google und Facebook eingegeben, um auf die jeweilige Facebook-Fanpage des Kickers zu gelangen.
Quelle: http://www.oefb.at/
Leider verfügt nicht jeder Spieler über eine eigene, persönliche Fanpage. Oftmals handelt es sich um sog. Fake-Accounts oder um von Dritten erstellte Seiten. Manchmal gelangt man über Facebook auch auf den Wikipedia-Eintrag des jeweiligen Spielers. Sollte man bisher also davon ausgegangen sein, dass Fußball-Nationalspieler, die in der breiten Öffentlichkeit stehen, aus Marketing- und Kommunikationszwecken Facebook oder andere soziale Netzwerke verwenden, so muss man die These an dieser Stelle widerlegen. Aus diesem Grund muss darauf hingewiesen werden, dass die Facebook-Untersuchung in dem einen oder anderen Fall evtl. nicht auf die korrekte Fanpage eines Spielers zugreifen konnte. Des Weiteren sei erwähnt, dass jeweils nur eine Fanseite pro Spieler in die Wertung mit eingeflossen ist. Bei der Untersuchung wurde zu allererst nach einer Fanpage der Spieler gesucht. War diese nicht vorhanden, floss entweder der Wikipedia-Eintrag in Facebook bzw. die mitgliederstärkste Facebook-Fanpage eines Drittanbieters in die Wertung ein.
Quelle: www.facebook.com
Nichtsdestotrotz müssen zwei schlagkräftige Nationalteams aufgestellt werden. Jedes Facebook „like“ floss mit in die Wertung ein. Aber wer sind denn überhaupt die Topspieler aus Österreich und Deutschland im Social Network Facebook? Bei den Österreichern rangiert Bad Boy Marko Arnautovic mit 29.694 Fans auf Platz 1, gefolgt von Torhüter Helge Payer mit 21.518 und dem Duisburger Angreifer Stefan Maierhofer mit 20.501 „likes“.
Und wie sieht es bei den Deutschen aus? Mesut Özil, Publikumsliebling von Real Madrid, ist mit großem Abstand und sagenhaften 2.236.938 „likes“ der Topspieler der Nationalelf. Auf den Plätzen folgen Lukas Podolski vom 1. FC Köln (540.454 Fans) und Außenverteidiger Philipp Lahm von Rekordmeister Bayern München (511.134 Fans).
Es lässt sich also festhalten, dass Marko Arnautovic als Österreichs Bestplatzierter im Vergleich mit den deutschen Nationalspielern irgendwo auf einem Mittelfeldplatz landen würde. Betrachtet man die Positionen Torwart, Abwehr, Mittelfeld und Sturm im Detail, so findet man immerhin die eine oder andere kleinere Überraschung. Bei den Torhütern siegt erwartungsgemäß der Schalker Manuel Neuer mit 272.697 „likes“. Erstaunlich ist, dass René Adler (Bayer Leverkusen) mit 2.312 Fans weit abgeschlagen und noch hinter dem österreichischen Torwart Helge Payer (21.518) von Rapid Wien liegt.
In der Defensivabteilung überragt Philipp Lahm mit Abstand seine Konkurrenz, gefolgt von seinen Nationalmannschaftskollegen Mats Hummels (Borussia Dortmund) und Per Mertesacker (Werder Bremen). Mit Emanuel Pogatetz (12.), Franz Schiemer (14.) und Sebastian Prödl (15.) sind drei Österreicher in den Top15 vertreten.
Wie sieht das Ergebnis bei den Mittelfeldspielern im deutsch-österreichischen Vergleich aus? Auffällig ist, dass unter den Top15 viele junge, deutsche Talente zu finden sind. Diese Dominanz wird lediglich von den Ösis Ivanschitz (7.099), Fuchs (4.182), Kavlak (3.718) und Pehlivan (3.045) durchbrochen. Weiterhin sticht der alte Hase und ehemalige Capitano Michael Ballack von Bayer Leverkusen mit 375.970 „likes“ hervor.
Fehlt letztlich noch das Ergebnis für die Nationalstürmer. Mario Gomez sollte, betrachtet man seine 27 Tore in der Bundesliga, eigentlich locker unter den Erstplatzierten zu finden sein. Ist er aber nicht! Er landet mit 28.037 „likes“ nur auf dem 6. Platz. Er hat u.a. gegen Lukas Podolski (540.454), Miro Klose (106.677), Cacau (62.901) sowie Marko Arnautovic (29.694) und Thomas Müller (28.526) das Nachsehen.
Fazit der Facebook-Untersuchung: Die deutschen Nationalspieler schneiden deutlich besser ab als ihre österreichischen Kollegen. Aber wie sähe nun ein virtuelles Länderspiel zwischen Österreich und Deutschland aus? Anhand der Facebook „likes“ stellen sich die beiden rivalisierenden Nationalmannschaften quasi von selbst auf. Gehen wir davon aus, dass jedes „like“ für einen Stärkepunkt stünde und dass diese Stärkepunkte spielentscheidend wären, beide Teams in einem 4:4:2-System spielen würden und die laut Facebook-Untersuchung jeweils stärksten Spieler auf der jeweiligen Position eingesetzt werden würden. Wie sähe wohl das Endergebnis bei diesem virtuellen Vergleich aus?Neben einem durchaus ungewöhnlichen, aber interessanten Vergleich zwischen Deutschland und Österreich anhand des sozialen Netzwerks Facebook zeigt die Untersuchung zudem, dass der Bereich des Sportmarketings bei der Nutzung von Social Media weit hinterher hinkt. Die Fußballer verpassen eine großartige Möglichkeit der persönlichen Vermarktung sowie der Kommunikation mit den Fans. Aber was nicht ist, kann ja noch werden.
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