Recruiting via Social Media ist ein brandheißes und aktuelles Thema im Bereich der Personalbeschaffung. Denn aufgrund des Fachkräftemangels und der demografischen Entwicklung in Deutschland fragen sich immer mehr Unternehmen, wie sie zukünftig qualifiziertes Personal akquirieren können. Eine stetig wachsende, aber noch nicht allzugroße Rolle konnte verzeichnet werden.
In den Jahren 2010 und 2011 spielte Social Media Recruiting in den Presseagenden nämlich hinsichtlich Bewerbungen und der Besetzung freier Stellen noch keine allzu große Rolle. Das „Institut for Competetive Recruitung“ (ICR) aus Heidelberg hat nun die Forschungsergebnisse für 2012 veröffentlicht. Die Frage ist hierbei: Konnte sich das anhaltende Wachstum des Social Recruitings bestätigen, oder war es nur ein kurzlebiger Hype, der wieder abgeflacht ist?
Wenn man die Statistiken der beiden vergangenen Jahre mit denen aus 2012 vergleicht, bleiben die ersten Selbsterkenntnisse nicht aus. Unter den Top Themen 2012 rangierte Social Media Recruiting auf Platz fünf, während die ersten beiden Plätzen von den Dauerthemen „Recuiting von Berufserfahrenen“ und „Imageverbesserung“ besetzt wurden. Auch in den Veröffentlichungen von Vakanzen mauserte sich das junge Thema innerhalb von drei Jahren von Platz sieben auf Platz vier. Durch derartig hohe Zuwachsraten sind Social Media Netzwerke die Shootingsstars unter den Einstellungsquellen. Im Vergleich zu klassischen Kommunikationskanälen platziert sich Social Media auf Platz drei. Nur Onlinejobbörsen und die eigene Karriereseite werden noch intensiver zur Stellenausschreibung genutzt.
Der Mangel an gut ausgebildeten Mitarbeitern wird in der Presse immer wieder thematisiert. Im Zuge der Studie gaben 90% aller Unternehmen an, Probleme in der Mitarbeiterbeschaffungzu haben. Arbeitgeber reagieren auf diesen Missstand mit vermehrter proaktiver, also initiativer und in Eigenregie geführter Mitarbeiterakquisition! Laut Umfrage suchten 12% der Unternehmen im Jahr 2011 und 24% im Jahr 2012 auf diesem Weg nach neuen Mitarbeitern. Das entspricht einer Steigerung von 100%. Während große Unternehmen hauptsächlich über Print- und Online-Medien auf sich aufmerksam machen, suchen dreimal so viel kleine Unternehmen (KMU) über Social Media. Dabei sind Unterschiede in verschiedenen Branchen zu vermerken. Arbeitgeber aus der IT- und Beratungsbranche sind teilweise bis zu fünfmal so proaktiv wie Ihre Kollegen aus der Finanzdienstleistung oder dem Maschinenbau.
Die Mehrheit der Unternehmen hält es für wichtig, dass die Recruiter die Möglichkeit des Social Media Recuiting kennen und nutzen, die Minderheit hat diesen Anspruch allerdings im eigenen Unternehmen schon umgesetzt. Die Bedeutung des Themas gewinnt, wie schon erwähnt, immer weiter an Bedeutung. Dennoch werden diese guten Vorsätze nur schleppend umgesetzt. Falls Unternehmen proaktiv arbeiten, dann ist Xing in Deutschland das vorherrschende Netzwerk deutlich vor LinkedIn und Facebook. Und gar 50% aller Unternehmen nutzen Facebook, Twitter, LinkedIn, Google+ und Blogs überhaupt nicht. Und auch Facebook, der Gigant unter den sozialen Netzwerken, schneidet bei der Umfrage tendenziell schwach ab, denn nur 10% geben an, aktiv auf Facebook nach Bewerbern zu suchen.
So beschreitet Social Media einen beeindruckenden Weg, von den ersten Foren getragen und von Facebook in aller Munde gebracht, entwickelt sich das Medium mit schnellem Schritt weiter. So werden in den nächsten Jahren diverse Integrationen erwartet, die das Leben fortschreitend vernetzen und vereinfachen sollen.
Firmen werden in Zukunft mit Social Media arbeiten müssen, ob zur zeitgemäßen Darstellung ihres Unternehmens oder zu Recruitingzwecken. Es liegen noch viele Steine bereit, die auf dem Weg zur Social Media Koryphäe für Probleme sorgen werden. Dafür haben wir euch noch ein paar Tipps, die euch den Einstieg in das Social Media Recruitment erleichtern sollen:
- Überlegt euch genaue Ziele, um eine Strategie zu entwickeln
- Gewinnt die Geschäftsführung/Entscheider für die neuen Plattformen
- Regt die interne Zusammenarbeit in der Abteilung an
- Berücksichtigt dabei die Unternehmenskultur und versucht euren Plan daran anzupassen
- Kommuniziert auch kleine Erfolge
- Probiert das Recruitment kontrolliert aus und kombiniert dieses mit Mitarbeiterempfehlungen
- Führt Controlling und Monitoring ein und nutzt dieses ausgiebig
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