Die Diskussion um den Einfluss von Social Media Marketing auf die Suchmaschinenoptimierung – oder besser: Social SEO – ist lebhaft, aber leider auch oft von vielen subjektiven Eindrücken geprägt. Claims wie „SEO is dead“ oder „Engagement und Content sind das neue SEO“ prägen die Auseinandersetzung der Experten mit diesem Thema. Wenn ihr euch schon einschlägig mit Social SEO oder auch New SEO beschäftigt habt, seid ihr sicher auch schon auf diese Botschaften gestoßen. So richtig sicher ist sich aber auch kaum jemand. Wie wichtig ist nun also das Social Media Marketing für das SEO Ranking eurer Webseite oder eures Blogs?

Wie wichtig ist Suchmaschinenoptimierung im Social Media Marketing?

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Fakt ist, dass laut ARD/ZDF-Onlinestudie 83% aller deutschen Internetuser Suchmaschinen nutzen, hauptsächlich Google. In der werberelevanten Zielgruppe von 14 bis 49 Jahren sind es sogar noch mehr. Fakt ist auch, dass sich euer Suchmaschinenmarketing schon lange nicht mehr nur auf die OnPage-Optimierung konzentrieren sollte. Und auch das Backlinkmarketing in seiner alten Form – nämlich das wahllose Streuen von Links in Verzeichnissen und sog. Backlinkfarmen – ausgedient. Erst im März hat Google ein deutsches Linknetzwerk für „unnatürliche Verlinkungen“ abgestraft. Das Zauberwort der OffPage-Optimierung lautet heute: Social Signals!

SEO durch Social Signals – Sind sie wirklich von Bedeutung?

Bei den Social Signals in der SEO (= Social SEO) handelt es sich um Erwähnungen in Social Networks. Das können zum Beispiel Likes, Shares oder Comments auf Facebook sein, Retweets auf Twitter, Googles +1 – aus naheliegenden Gründen für Googles Search Ranking von besonderer Bedeutung – oder die Kommunikation in Blogs bzw. Foren. Social Media Marketing ist für das Suchmaschinenmarketing also wichtig, sogar wichtiger denn je.

Das Team von Searchmetrics untersucht jährlich die Ranking-Faktoren für Google Deutschland und in 2013 waren die Social Signals die bestimmenden Faktoren. In der Grafik unten seht ihr, dass 6 der 10 wichtigsten Ranking-Faktoren in die Kategorie Social Signals zählen. Das Facebook SEO ist dabei von ganz besonderer Bedeutung, da bei Facebook hierzulande das meiste Engagement generiert wird. So kommt es auch, dass 4 der 6 wichtigsten Faktoren Social Signals aus Facebook sind.

Grafik: Social Signals als SEO-Kriterien sind am wichtigsten!

Warum aber interessiert sich Google so sehr für Social Signals? Wir haben 4 Gründe für euch gesammelt, die euch zeigen, weshalb ihr bei der Suchmaschinenoptimierung auf die Auswirkungen der Social Media setzen solltet.

#1: Viral ist Social – und Viral ist SEO

Ein viraler Effekt à la Gangnam Style oder Harlem Shake ist der Traum im Social Media Marketing und auch der Traum jeder Suchmaschinenoptimierung. Ihr habt mit an 100% grenzender Wahrscheinlichkeit sicher auch beide Effekte mitbekommen oder zumindest Psys Video gesehen. Über 2 Milliarden Views auf Youtube sind absoluter Weltrekord für den Comedian aus Südkorea. Und dieser Hype wurde nicht durch Video SEO oder andere OnPage- bzw. OffPage-Tricks ausgelöst, sondern durch die Social Networks. Ohne Social Media gäbe es keine Viralität im Online Marketing. Wenn ihr heute „Psy“ bei Google eintippt, gehört die gesamte erste Seite dem Südkoreaner, nur durch Social Signals über YouTube, Facebook und Co.

#2: Social Media als Grundstein der lokalen Suche

Auch die lokale Suche – beispielsweise nach einem Fitnessstudio in Berlin – ist durch Social Media bestimmt. Dienste wie Google My Business bestimmen, welche Unternehmen ein gutes Ranking haben und welche nicht. Sie basieren auf Social Media Engagement und Social Media Profilen. Die Bandbreite der Interaktionen wird dabei immer größer und reicht von Facebook-Check-Ins über Ratings auf Bewertungsportalen bis hin zu Foursquare. All das sind Social Signals, die maßgeblich die Suchmaschinenoptimierung und das Suchmaschinenmarketing beeinflussen.

#3: Personenbezogene SEO und Google+

Es ist kein Geheimnis, dass Google für jede Suchanfrage personenbezogene, individualisierte Ergebnisse ausspuckt. Dabei nennt Google selbst den Grund dafür: Sie wollen jedem Nutzer den nützlichsten und relevantesten Content zur Verfügung stellen. Durch diesen Anspruch von Google wird deutlich, dass beispielsweise OnPage-SEO eine eher untergeordnete Rolle spielt, denn es ist schlicht nicht möglich, alle Nutzer gleichermaßen mit Keywords auf der Website abzudecken.

Aber woher weiß Google denn, was ich will? Natürlich aus den Social Networks. Social Media Marketing bestimmt also, wie wahrscheinlich Google einen Nutzer und ein Unternehmen zusammenbringt. Und hier kommt Google+ ins Spiel. Zwar liest man praktisch überall, das Netzwerk sei mehr oder weniger tot, aber aus reinen SEO Gründen ist es unheimlich wichtig. Googles Ranking-Faktoren beruhen zu großen Teilen auf den Interaktionen, den Verbindungen mit Freunden und den Kreisen bei Google+. Social Media Engagement und Suchmaschinenoptimierung sind heute sehr eng verzahnt.

#4: Suchen im Social Network selbst

Last but not least haben wir einen weiteren, oft stiefmütterlich behandelten Grund, warum Social Media Marketing und Suchmaschinenoptimierung Brüder im Geiste sind. Mit SEO verbindet man in Deutschland meist Google, und das auch zu Recht. Schließlich nutzen fast alle Online-User zur Internetrecherche den Internetriesen. Aber auch auf Twitter, Facebook, Pinterest und Co. gibt es Suchfunktionen, die immer häufiger genutzt werden.

Die meiste Zeit im Internet verbringen die Deutschen in Social Networks. Es liegt nahe, dass sie auch die dortigen Suchmaschinen nutzen, um sich über Produkte, Unternehmen oder Events zu informieren. Wer SEO nur auf Google bezieht, verpasst demnach viele potenzielle Leads und einen weiteren Trend, denn soziale Interaktionen wie Bewertungen oder Kommentare sind einer der wichtigsten Faktoren im Prozess der Kaufentscheidung potenzieller Konsumenten.

Fazit über Social SEO

Social SEO oder Suchmaschinenmarketing plus Social Media Marketing sind deutlich enger miteinander verbunden, als ihr vielleicht glaubt. OnPage-Optimierung ist gut und wichtig, aber heutzutage nur noch das absolute Einmaleins der SEO. Die OffPage-Taktiken mit Linkfarmen oder Partnerschaften sind nicht nur aus der Mode, sondern auch noch gefährlich aufgrund Googles Offensive, diese „Machenschaften“ zu bekämpfen.

Social Networks – speziell Facebook, Google+ und Twitter – bestimmen heute, ob euch jemand im World Wide Web findet oder nicht. Und sie bestimmen, ob euch die passende Zielgruppe findet. Die Suchmaschinenoptimierung hat sich in den letzten vier bis fünf Jahren grundlegend verändert und das solltet ihr in eurem Marketing Mix beachten. Die Mischung aus einer gelungenen Social Media Strategie und dem richtigen Suchmaschinenmarketing bzw. Search Engine Advertising ist unverzichtbar, wenn ihr Traffic und Leads aus Suchmaschinen generieren wollt.

Als Leser unseres Artikels „Social SEO – Warum sind Social Signals für Suchmaschinen so wichtig?“ könnten euch auch folgende Beiträge auf unserem Social Media Blog interessieren:
 

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